Done, not perfect: Der Design-Thinking-Prozess
Flexibilität, Agilität und Innovationskraft sind in der heutigen VUCA-Welt entscheidende Erfolgsfaktoren. Design Thinking ist eine Innovationsmethode, die dabei unterstützt, kundenorientierte Ergebnisse bei komplexen Problemen zu entwickeln.
Design Thinking ermöglicht eine spielerische Form der Zusammenarbeit, bei der du neugierig auf Problemstellungen schaust und auch scheinbar Unerreichbares ernsthaft diskutierst.
Genau genommen ist Design Thinking nicht eine Methode, sondern es umfasst eine Vielzahl von Methoden. Verfechter von Design Thinking sagen sogar, dass es vielmehr ein Mindset ist und eine neue Art zu denken und miteinander zu arbeiten. Wesentliches Merkmal von Design Thinking ist, dass du dich durch einen definierten Prozess schrittweise und iterativ einem Ziel annäherst.

Es gibt verschiedene Prozessmodelle. Ein häufig genutztes Modell ist der oben dargestellte «Double Diamond»-Prozess. Er läuft in den Phasen Understand (Ausgangslage verstehen und die Kundschaft mit ihren Bedürfnissen, Herausforderungen, Zielen, Motivatoren verstehen), Define (Erkenntnisse ableiten und das Problem rahmen), Ideate (neue Ideen mit Kreativitätstechniken entwickeln) und zuletzt Prototype und Testing.
Dabei öffnet sich in der ersten Phase das Denken; du lässt viele Optionen zu (divergent thinking). Danach konkretisierst und grenzt du das Problem ein (convergent thinking). In der Ideation-Phase ist dein Denken wieder offen, wild und breit, wohingegen du beim Prototyping und Testing konkret einzelne Lösungen ausarbeitest und prüfst.
Tool: Prototyping
Ein wichtiger Schritt im Design-Thinking-Prozess ist das Prototyping. Der Devise «done, not perfect» folgend, fertigst du sehr früh Prototypen an und testest sie mit Experten/innen und Kunden/innen. Dies ermöglicht dir schnelle Feedback- und Lernzyklen ohne grosse Investition. Fehler zu machen, ist so nicht unerwünscht und teuer, sondern erwünscht und lehrreich. Getreu dem Motto «fail early, fail safe, fail cheap».
Prototypen dienen dazu, Annahmen zutesten, die Kommunikation im Team zu verbessern, Probleme aufzudecken, Projektrisiken zu reduzieren und frühzeitig Kundenfeedback zu integrieren.Prototypen können ganz verschiedene Formen annehmen. Nachfolgend sind sechs gängige Arten des Prototyping beschrieben.

Mehr erfahren
Digicomp Angebote
- Kurs: Innovation und Design Thinking
- Workshop: Probleme kreativ lösen mit der Walt-Disney-Methode
- Kurs: Facilitation – Visualisierung & Kreativitätstechniken
- MOOC: Introduction to Design Thinking
Literatur
- Lewrick, M. und Kollegen (2018). Das Design Thinking Playbook: mit traditionellen, aktuellen und zukünftigen Erfolgsfaktoren.
- Stickdorn, M. und Kollegen (2011). This is service design thinking: Basics, tools, cases.
- Uebernickel und Kollegen (2015). Design Thinking: Das Handbuch.
Links
- YouTube: How to prototype a service
- YouTube: IDEO Workshop Part 4: Prototyping
- YouTube: Prototyping for ELMOs Monster Maker iPhone App
.