Prompt Engineering: Wie Sie mit ChatGPT & Co. optimale Ergebnisse erzielen

Prompt Engineering ist die Kunst, generativen AI-Tools wie ChatGPT, Gemini oder Midjourney die bestmöglichen Ergebnisse zu entlocken. Denn je besser der Prompt, desto besser die Antwort. Wie es funktioniert und welche Tipps und Tricks dabei helfen.

Autor Nathalie Riffard
Datum 30.04.2024
Lesezeit 6 Minuten

Haben Sie schon einmal Siri einen Sprachbefehl gegeben oder eine Adresse in Google Maps eingetippt? Dann haben Sie bereits gepromptet. Denn ein Prompt ist eine Aufforderung an eine Künstliche Intelligenz (KI), eine bestimmte Antwort oder Aktion auszulösen.

Prompts an simple KI- oder AI-Tools gehören zu unserem Alltag und funktionieren einfach und intuitiv. Generative AI-Tools wie ChatGPT, Gemini, Copilot oder Mindjourney hingegen basieren auf Large Language Models (LLMs) und können viel mehr als Siri und Google. Dafür benötigen sie jedoch auch mehr Informationen. Hier hilft Prompt Engineering.

Was ist Prompt Engineering?

Prompt Engineering ist die Kunst, dem KI-System so klare Anweisungen zu geben, dass es möglichst genau versteht, was Sie erwarten. Prompt Engineering spart Zeit und verbessert die Genauigkeit der generierten Inhalte. Damit stellen Sie sicher, dass gute Antworten keine Zufall sind.

Warum ist es wichtig, Prompt Engineering zu lernen?

Bereits heute ist klar, dass künstliche Intelligenz unsere Arbeitsprozesse in nahezu allen Bereichen grundlegend verändern wird. Marketing- und IT-Fachpersonen vergleichen die Innovation durch LLMs mit der Einführung des Internets oder des ersten Smartphones.

Effektiv, effizient und ethisch korrekt mit AI-Tools zu arbeiten, gehört deshalb zu den wichtigsten Zukunftskompetenzen. Mit entwickelten Prompt Engineering Skills können Sie zeitaufwändige und sich wiederholende Aufgaben schneller erledigen und sich anspruchsvolleren und strategisch wichtigen Aufgaben widmen.

Insbesondere wenn Sie in den folgenden Bereichen arbeiten, profitieren Sie aktuell am meisten von qualitativ hochwertigem Prompt Engineering:

  • Content Creation: AI-Tools liefern mit spezifischen Prompts qualitativ hochwertige Entwürfe und Ideen für Werbetexte, Produktbeschreibungen oder Blogbeiträge.
  • Softwareentwicklung: Entwickler generieren mit Prompt Engineering Codebeispiele oder ganze Codeblöcke, die sie in ihren Projekten verwenden können. Sie lösen auch Programmierprobleme mit Hilfe von KI-generierten Verbesserungsvorschlägen.
  • Design: Konzepte und Entwürfe im Grafik-, UX- oder UI-Design entstehen auf Basis guter Prompts.
  • Forschung und Bildung: AI-Tools übernehmen mit den richtigen Anweisungen die Literaturrecherche und erstellen hilfreiche Tutorials und Übungen.
  • Kundenservice: Eigene virtuelle Assistenten und Chatbots dienen dank hochwertigem Prompt Engineering als erste Anlaufstelle bei Kundenanfragen

Wie funktioniert Prompt Engineering?

Prompting klappt mit einem spezifischen Framework am besten. Dieses funktioniert wie ein Baukasten. Mit den verschiedenen Bausteinen des Frameworks können Sie dem AI-Tool effizient und strukturiert sagen, was Sie von ihm erwarten und erhaltendas bestmögliche Ergebnis.

Ein sehr empfehlenswertes und einfaches Prompt-Framework ist das CO-STAR Framework, das Forschende der University of Washington entwickelt haben:

Context In welchem Kontext stellen Sie Ihre Anfrage? Welche Hintergrundinformationen können Sie teilen?
Objectiv Welches Ziel möchten Sie erreichen?
Style Möchten Sie Ihre Antwort beispielsweise in einem einfachen, kreativen, journalistischen oder doch wissenschaftlichen Stil erhalten?
Tone Welchen emotionalen Ton soll das AI-Tool anschlagen? Förmlich? Locker? Enthusiastisch? Einfühlsam?
Audience Wer ist Ihre Zielgruppe?
Response Möchten Sie die Antwort auf Ihre Anfrage als Präsentation, Bericht oder Analyse erhalten?

4 Tipps für gute Prompts

Unabhängig davon, ob Sie ChatGPT und Co. mit einem Prompt Framework füttern oder nicht: Die folgenden Tipps helfen Ihnen, die Fähigkeiten von generativen AI-Tools optimal zu nutzen.

1 Beginnen Sie einfach

Formulieren Sie Ihren ersten Prompt simpel. Denn anders als bei der Google-Suche können Sie mit dem AI-System interagieren und Ihre Anweisungen später mit mehr Kontext, Details und komplexeren Wünschen ergänzen. Je detaillierter Ihre Anfrage im Laufe der Konversation wird, desto passendere Ergebnisse erhalten Sie am Schluss.

2 Formulieren Sie klar und prägnant

Prompten Sie detailliert, aber vermeiden Sie unnötigen Ballast. Auch wenn Sie dem KI-System Fragen stellen können, erreichen Sie mehr, wenn Sie klare Anweisungen geben. Bitten Sie das KI-System, etwas zu erstellen, zu übersetzen, zu strukturieren oder zusammenzufassen.

3 Experimentieren Sie

Die Fähigkeiten von AI-Tools sind für uns alle neu und entwickeln sich schnell. Nehmen Sie die Herausforderung an und probieren Sie verschiedene Eingabemethoden aus.

4 Sagen Sie nicht, was Sie nicht wollen

Formulieren Sie positive Prompts und sagen Sie, was Sie erwarten. Wenn Sie Infos erhalten, die Sie nicht wollen, können Sie das AI-System in einem zweiten Schritt bitten, diese zu entfernen.

Das wichtigste in Kürze

Dank Prompt Engineering Skills können Sie AI-Tools wie ChatGPT, Gemini oder Midjourney effektiv einsetzen. Beginnen Sie mit klaren Anweisungen und nutzen Sie erprobte Methoden wie das CO-STAR-Framework. Folgen Sie dabei einfachen Tipps, experimentieren Sie und bleiben Sie klar und prägnant. So können Sie massgeschneiderte Ergebnisse erzielen und das volle Potenzial dieser Technologien ausschöpfen, um Ihre Arbeitsabläufe zu optimieren und Ihre Ziele effizient zu erreichen.

Möchten Sie mit der Unterstützung erfahrener Profis aus der Praxis schneller ans Ziel gelangen und Ihre Kompetenz mit einem Zertifikat ausweisen? Dann empfehlen wir Ihnen folgende Weiterbildung:

Kurs: Besser prompten für mehr Kreativität und Produktivität

Lernen Sie anhand zahlreicher Übungen und Fallbeispiele die wichtigsten Techniken, Best Practices und Dos and Don’ts des professionellen Prompt Engineerings.

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Über den Autor

Nathalie Riffard

Nathalie Riffard liebt es, gute Geschichten zu erzählen. Schon während ihres Studiums der Geisteswissenschaften verbrachte sie die meiste Zeit mit Recherchieren und Schreiben. Folgerichtig fand sie ihre erste berufliche Heimat als Redaktionsleiterin, wo sie bei der Betreuung diverser Werbepartner ihre Leidenschaft für Content Marketing entdeckte. Als Certified Digital Marketing Professional und Content & Communications Manager unterstützt sie heute das Marketingteam der Digicomp.