Nimmt uns ChatGPT die Jobs weg?

ChatGPT wird uns nicht ersetzen, sagen die Ökonomen. Aber vielleicht unsere Kolleginnen und Kollegen, die ChatGPT einsetzen. Warum wir ChatGPT als Chance begreifen sollten, uns von unproduktiver Arbeit zu entlasten, erklärt unser Trainer Michael Mey in 6 Punkten.

Autor Michael Mey
Datum 07.09.2023
Lesezeit 6 Minuten

Die Zukunft der Künstlichen Intelligenz (KI) ist längst Realität. Und eines ihrer faszinierendsten Produkte ist zweifellos ChatGPT. Aber was bedeutet ChatGPT für die Arbeitswelt? Stehen wir vor einer Ära, in der ChatGPT uns die Arbeitsplätze wegnimmt?
In diesem Blogeintrag möchte ich erklären, warum KI mehr als nur ein vorübergehender Hype ist und wie uns ChatGPT hilft, unsere Arbeit produktiver  zu gestalten.

1 ChatGPT zur Steigerung der Produktivität

Die Vorstellung, dass künstliche Intelligenz unsere Arbeitsplätze ersetzen könnte, ist nicht neu. Aber ChatGPT bringt eine interessante Wendung: Es will uns nicht ersetzen, sondern unsere Produktivität steigern. Stellen Sie sich vor, wie viel Zeit in Unternehmen mit dem Verfassen von Texten, E-Mails, Berichten und anderen schriftlichen Inhalten verbracht wird. ChatGPT kann hier unterstützen und qualitativ hochwertige Texte in kürzester Zeit erstellen. Mitarbeitende können sich auf kreative, strategische und zwischenmenschliche Aufgaben konzentrieren, die menschliches Denken erfordern. ChatGPT übernimmt währenddessen die lästige Schreibarbeit.

2 Kein Hype, sondern nachhaltige Veränderung

Oder sollen wir jetzt die Augen schliessen und hoffen, dass der Hype um ChatGPT möglichst schnell an uns vorbeizieht? Besser nicht, denn ChatGPT ist gekommen, um zu bleiben. Die Einführung des Taschenrechners in den 1970er Jahren hat die Art und Weise, wie wir mathematische Berechnungen durchführen, verändert. Genauso wird ChatGPT die Art und Weise verändern, wie wir mit Texten umgehen. Unternehmen, die auf künstliche Intelligenz setzen, sind langfristig wettbewerbsfähiger und können ihre Effizienz steigern. Es lohnt sich also, in die Entwicklung der eigenen Fähigkeiten im Umgang mit ChatGPT zu investieren.

3 ChatGPTs Parallele zum Taschenrechner

Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als man mit Papier und Bleistift rechnen musste? Dann kam der Taschenrechner und machte das Rechnen viel einfacher. Ähnlich verhält es sich mit ChatGPT. Es wird die menschliche Fähigkeit, Inhalte zu erstellen, nicht ersetzen, sondern unterstützen. Denken Sie daran, wie der Taschenrechner Mathematiker nicht überflüssig machte, sondern ihre Arbeit erleichterte. In ähnlicher Weise wird ChatGPT Texter, Redakteure und Kommunikationsexperten unterstützen, indem es den Prozess der Texterstellung beschleunigt.

4 Künstliche Intelligenz als Chance

Künstliche Intelligenz ist bereits jetzt schon weit verbreitet und wird genutzt – nicht unbedingt Menschen zu ersetzen, sondern um den Menschen zu unterstützen. Es ist wichtig, die Ergebnisse kritisch zu hinterfragen, denn auch KI-Systeme machen Fehler.
Wer sich jedoch gegen Veränderungen und den Einsatz von KI wehrt, kann sich damit auch berufliche Chancen verbauen. Denn wer sich weigert, mit ihr zu arbeiten, läuft Gefahr, von denjenigen ersetzt zu werden, die die Möglichkeiten der KI zu nutzen wissen.
In Zukunft werden daher berufliche Fähigkeiten wie der Umgang mit KI gefragt sein. Für Beschäftigte und Unternehmen bedeutet das auch eine Verlagerung auf Themen, die Maschinen nicht beherrschen: zwischenmenschliche Beziehungen.

5 Das harmonische Zusammenspiel von Mensch und KI

Die Synergie zwischen menschlichem Verstand und künstlicher Intelligenz eröffnet faszinierende Möglichkeiten, doch die Domäne komplexer Denkprozesse bleibt dem Menschen vorbehalten. Keine Technologie kann das Einfühlungsvermögen oder die emotionale Intelligenz des Menschen vollständig ersetzen. Während repetitive oder zeitintensive Aufgaben von KI-basierten Systemen übernommen werden können, kann sich der Mensch auf sozial anspruchsvolle Aufgaben konzentrieren – sei es im Krankenhaus, im Kundenservice oder überall dort, wo zwischenmenschliche Interaktion eine Rolle spielt. Gleichzeitig schafft diese Dynamik Raum für menschliche Kreativität.
Die Befürchtung, dass der Fortschritt menschliche Arbeitsplätze bedroht, ist nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite steht die Erkenntnis, dass keine Massenarbeitslosigkeit droht. Vielmehr wird sich die Arbeit neu gestalten und KI als unverzichtbaren Bestandteil integrieren – teilweise geschieht dies bereits heute.

6 Die Rolle der Weiterbildung

Für viele von uns mag der Gedanke, mit einer neuen Technologie wie ChatGPT zu arbeiten, einschüchternd sein. Aber genauso wie man lernen kann, mit einem Taschenrechner umzugehen, kann man auch lernen, mit ChatGPT umzugehen. Unternehmen sollten in Schulungen und Kurse für ihre Mitarbeitende investieren, um das volle Potenzial dieser Technologie auszuschöpfen. Kurse für Einsteigerinnen und Einsteiger bieten die Möglichkeit, die Grundlagen zu erlernen und Sicherheit im Umgang mit ChatGPT zu gewinnen. So ist man für die berufliche Zukunft bestens gerüstet.

Kursempfehlung: ChatGPT für Einsteiger

Lernen Sie im Kurs praktische Methoden und Anwendungsbeispiele für eine effiziente und effektive Nutzung von ChatGPT.

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Über den Autor

Michael Mey

Michael Mey ist Co-Gründer von Obvious Works, die sich auf Coaching, Consulting und Training im Agilen Bereich spezialisiert hat. Zuvor hat er in seiner über 15-jährigen Karriere die Softwareentwicklung in internationalen Grossunternehmen der Finanzindustrie in unterschiedlichen Rollen kennen gelernt: Entwickler, Datenbankspezialist, Business Analyst, Technical Lead, Projektleiter, Produkt Manager und Abteilungsleiter. Dabei haben ihn die Themen Requirements Engineering und Scrum seit vielen Jahren stets begleitet. Daneben beschäftigt sich Michael leidenschaftlich gerne mit Digital Marketing und Blockchain. Als Co-Gründer von twire baut er Web3 Projekte im Bereich DAO und NFT. Zu den Kunden von twire zählen hauptsächlich etablierte, traditionelle Unternehmen, die mit einem validen Business Case den nächsten logischen Schritt in die Cryptowelt machen. Michael ist Diplom-Informatiker (FH) und hat Allgemeine Informatik (Schwerpunkte: Netzwerke und Künstliche Intelligenz) in Furtwangen und Prag studiert.