Wie kann ich LinkedIn Werbung nutzen?

Social Selling Experte Roger Basler sagt an, wie man am besten mit Werbung auf Linkedin umgehen sollte, um Social Media erfolgreich als Werbeplattform zu nutzen.

Autor Roger Basler
Datum 03.05.2022
Lesezeit 24 Minuten

Auf LinkedIn tummeln sich unsere potentiellen B2B Partnerinnen und Kundinnen und Kunden. Deshalb werden wir dort Werbung schalten. Welche Formen von Werbung es auf LinkedIn gibt, besprechen wir anfangs ganz kurz. Dort lernen wir, wie die vier Varianten aussehen.
An zweiter Stelle kommt ein kleiner Ausflug in die Welt der Fachbegriffe – alles, was wir wissen müssen, um zu verstehen, worauf es ankommt, wenn wir die Werbung auf LinkedIn nutzen.

Bevor wir uns dann mit dem eher langweiligen Thema Einstellen der Werbung beschäftigen, gibt es spannende Infos darüber, welche Best Practice sich mit der Zeit herausgestellt haben. wir lernen also, wie unsere Anzeigen aussehen sollten und noch besser: Wie wir testen, welche Anzeige funktioniert.

Wenn wir all diesen Inhalt gelesen haben, geht es zu unserer Schritt-für Schritt Anleitung.

IWerbeformen auf LinkedIn
II. Fachbegriffe für LinkedIn Werbung
III. LinkedIn Werbung Best Practice
IV. Werbung bei LinkedIn Schritt-für-Schritt-Anleitung

I Werbeformen auf LinkedIn

Die Plattform bietet vor verschiedene Werbetypen an. Gleich vorweg: Ja, es gibt ein Ranking in der Wirkung, aber damit sind wir sehr vorsichtig. Denn was für den grossen Bauunternehmer funktioniert, muss nicht für die Smoothibar gut laufen. Deshalb sagen wir mit Nachdruck, dass jede Anzeigenform ihre Daseinsberichtigung hat.

Was gibt es genau?

  1. Es gibt Sponsored Content
    Dabei handelt es sich quasi um einen Blogpost. Er sieht sehr natürlich aus und wird nicht auf den ersten Blick als Werbung wahrgenommen.
    Die rechteckige Form beginnt oben mit einer Überschrift, bestehend aus der Nennung unserer Audience, dann der Call to Action, gefolgt von einem Link.
    Darunter findet sich entweder ein wirklich interessantes Bild oder aber eine Infografik. Rechts gibt es eine Überschrift und der Beginn des Textes. Der Teaser ist sehr wichtig und sollte auf keinen Fall länger als 150 Zeichen sein.
  2. Die klassische Textanzeige
    Mit der klassischen Textanzeige ist der Typ Anzeige gemeint, der Ihnen rechts im Bildschirm auf dem Desktop angezeigt wird, während wir aktiv auf ganz anderen Seiten innerhalb LinkedIns unterwegs sind.
    Er besteht lediglich aus einem kleinen Bild und einem sehr kurzen Text aus 100 Zeichen, wirklich nur 100 und das inklusive Interpunktion.
  3. Weiter gibt es Dynamic Ads
    Diese spezielle Form erinnert eigentlich an den Sponsored Post, unterscheidet sich aber stark durch die Personalisierung. Der User wird direkt mit seinem Namen angesprochen. Das erhöht natürlich die Klick Wahrscheinlichkeit enorm.
  4. Wohl am beliebtes ist die Sponsored inMail.
    Es ist eine simple E-Mail im Newsletter Format, wenn wir so möchten und die wird direkt an die Zielgruppe versandt. Der Clou ist aber, dass diese Mail nur dann zugestellt wird, wenn der User der Zielgruppe auch gerade online ist. Diese clevere Kombination führt oft zu einer gigantischen Öffnungsrate.
    Das Aussehen gestaltet sich wie folgt: Oben gibt es eine Betreffzeile 60 Zeichen, die Zusammenfassung ebenfalls nur 60 Zeichen

II. Fachbegriffe für LinkedIn Werbung

Wir werden über Abkürzungen stolpern. Die Abkürzungen sind wichtig, weil wir damit entscheiden, nach welchem Verfahren wir bezahlen möchten. Und natürlich hängt diese Wertung davon ab, welches Kampagnen Ziel wir sich stecken: Sollen so viele Menschen wie möglich unsere Anzeige einfach nur sehen? Soll Ihr Firmenlogo immer wieder auftauchen? Möchten wir sich als Experte positionieren? Oder möchten wir Kunden direkt ansprechen? Leads generieren oder nutzen wir unsere Kampagnen vielleicht sogar zum Retargeting?

Pay per Click: CPC Quasi selbsterklärend, oder? wir zahlen dann, wenn ein User aus die gezeigte Anzeige klickt.

Pay per 1000 Impressions: CPM: Jedes Mal, wenn unsere Anzeige von 1000 Usern gesehen wurde – also gezeigt/ eingeblendet, es muss keine Interaktion stattfinden – wird eine vorher festgelegte Summe fällig. Wie das geht, haben wir weiter nach unten verlegt und erklären das direkt in der Schritt-für-Schritt Anleitung mit.

Pay per View: CPV: Hier geht es um Video Content. Klickt ein User auf das Video, wird eine Bezahlung fällig. Auch hier gibt es aber keine Garantie, dass er sich den Beitrag wirklich bis zu Ende ansieht.

Machen wir weiter mit den Begriffen Gebot und Budget:

Gebot bedeutet, dass wir notieren, welchen Höchstbetrag wir willens sind für entweder 1000 Impressionen, einem Click oder einem View zu bezahlen.
wir können wählen, ob ein Algorithmus die Budget Effizienz berechnen soll, oder ob wir ständig selbst manuell Gebote angeben wollen.

Tipp: Am besten orientieren wir sich bei der Gebotsabgabe an unseren Konkurrenten. Dann wählen wir als Anfänger die automatische Variante. So finden wir, lässt sich am ehesten das Prinzip verstehen und die Berechnungen sind fachlich korrekt. Es ist ein selbstlernender Algorithmus.

Legen wir ausserdem unbedingt ein Höchstgebot fest. Sonst kann Ihnen das Werbebudget ganz schnell aus dem Ruder laufen.

Tipp: Das maximale Gebot sollte wiederspiegeln, wie viel Wert Ihnen die Klicks sind, die wir damit generieren.
Ja, wir finden auch, dass LinkedIn Werbung ziemlich teuer ist – tatsächlich liegt der Preis pro Klick um die 3USD und das Minimum bei 2USD. Aber wir müssen zwei Dinge bedenken:

a) Auf  LinkedIn befindet sich der wohl grösste Pool unserer Audience, hübsch gebündelt.
b) Sehr viele Unternehmen schlagen sich um wirklich wenig Werbefläche und
c) Da wäre doch noch eine dritte Sache, die uns so sehr überzeugt: Die Leute sind wirklich bei LinkedIn, um zu Netzwerken. wir
sind gewillt, neue Kontakte zu knüpfen und wissen, dass es sich um geschäftliche Kontakte handelt. Hier müssen wir niemanden für dumm verkaufen und so tun, als würden wir nur mal kurz unsere Buyer Persona aus reiner Nächstenliebe unterhalten wollen.
Dennoch gilt auch bei LinkedIn, dass Manager eben doch Menschen sind. Wir wissen alle mittlerweile, dass es den Homo Oeconomicus nicht gibt. Wir entscheiden alle emotional – ob wir wollen oder nicht. Deshalb unbedingt auch bei LinkedIn Werbung an die Marketing Klassiker denken.

Tagesbudget:

Zurück zu unserem Thema. Das Tagesbudget beschreibt, wie viel Geld wir für unsere Kampagne pro Tag ausgeben wollen. Simples Beispiel: unsere Kampagne hat ein Gesamtbudget von 3000 USD.
wir entscheiden sich für CPC und da kostet einer 3 USD.
Jetzt liegt es also bei Ihnen, ob wir die Kampagne in sehr kurzer Zeit abwickeln wollen oder ob wir eher weniger Leute pro Tag erreichen wollen, dafür aber über einen längeren Zeitraum.
Für welche variante wir sich entscheiden, hängt davon ab, was Ihr Kampagenenziel ist.

Grundsätzliches zum Thema LinkedIn Werbung:

Leider gibt es für diese Kampagenen keine Garantie. Heisst, wenn sie eine Kampagne erstellen, ist nicht sicher, dass wir auch so durchgeht. Es gilt die Auktionsbasis. Das bedeutet, wenn unsere Wettbewerber sehr viel mehr Geld auf den Tisch legen, wird deren Werbung ausgestrahlt.

Das klingt jetzt hart, aber wenn wir wenig Geld haben und in einer Nische unterwegs sind, dann ist ja die Konkurrenz eher klein. unsere Audience ist ziemlich eng zu benennen und da kommen wir dann doch mit relativ wenig Geld hin.
wir müssen sich immer wieder klarmachen, dass es sich bei LinkedIn Werbung nicht um Marketing ins Blaue handelt. Sehr wenige Menschen klicken rein aus Neugierde – sondern weil sie echt interessiert sind.

III.  LinkedIn Werbung Best Practice

Persönlichkeit zeigen

Tatsächlich werden bei den Werbeanzeigen eher Leads und Klicks generiert, wenn Gesichter zu sehen sind. Das eigene Firmenlogo sollte also so oft es mit dem Ziel der Kampagne vereinbar ist, zurückstehen. Mit dem Gesicht lässt sich viel erreichen: Wir suchen immer Ähnlichkeiten und dann vertrauen wir am meisten. Kennen wir unsere Buyer Persona genau? Dann wählen wir entsprechend das Gesicht aus. Kleidung, Frisur, Alter, Brille, Zahnbeschaffenheit, Gesichtsausdruck, Modemerkmale – all diese Details machen für die Klickrate einen enormen Unterschied aus.

Schreibstil:

Bleiben wir in unserer Sprache natürlich. Es ist eine Werbung, die zu irgendeiner Aktion aufrufen will und kein Anwaltsbrief. Klare Worte, nicht mehr als 7 Wörter in einem Satz – wir entschuldigen uns – und eben authentisch. Coporate Identity ist hier das Zauberwort. Sense Marketing und Limbic Sales sind hier ebenfalls zu bedenken. Damit können wir unseren ROI (Return on Investment) weiter steigern.

Spondored InMail: selten und mehrwertig

Hier sollten wir über Big Content nachdenken. wir können Einladungen zu Tutorials oder Webinaren verschicken. wir können den Gratis Download unserer neusten Studie anbieten und E-Books verschenken. Alles, was wir als Experte positioniert. wir generieren so Leads, schaffen eine engere Bindung und erstellen eine genauere E-Mail Liste, eil wir wissen, wer darauf eingeht Damit ist diese Werbeform auch eine Investition in die Zukunft. Eigene Marktforschung, wenn wir so wollen.

Tipp: Nutzen wir unbedingt die Statistiken von LinkedIn. Wenn wir Werbung schalten können wir so sehen, wer genau wann welchen Inhalt angesehen hat. So können wir Ihr Marketing verbessern und damit unseren ROI.
Schicken wir die Mails nur sehr selten heraus. wir sind erst einmal teuer und sie wirken in zu hoher Frequenz als Spam.

A/B/C Varianten

Erstellen wir für unsere Werbekampagene verschiedene Anzeigeformen. Variieren wir in Form und Inhalt. Gerade die Überschriften machen einen enormen Unterscheid. Spielen wir mit Bild/Video/Infografik. Oder sollte das Ganze doch lieber nur als Video gezeigt werden?

Mit einem Split Testing (mehr unten) sehen wir, was am besten Wirkt. So zu sagen ein Pilot Projekt oder die Generalprobe für unsere Kampagne.

V. Werbung bei LinkedIn Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wie funktioniert Online-Marketing über Linkedin?

LinkedIn Marketing kann in zwei Teile unterschieden werden:

  1. Organisch
  2. Paid

Beim organischen Marketing ist es wichtig, Dir zuerst eine Community aufzubauen. Das erreichst Du durch konsequenten Inhalt der nicht verkauft, sondern hilft. Das heisst, such Dir ein Thema in dem Du dich auskennst und bespiele deine Posts mit diesen Inhalten. Du wirst sehen, was gut ankommt und was die Leute wünschen.

Das ist auch die Grundvoraussetzung für den Teil 2: Paid. Denn Du kannst zwar neue Inhalte erstellen und bewerben, idealerweise sind es aber Inhalte, die bereits gut liefen organisch und die Du (analog einem Facebook/Instagram Boost) pushen und bewerben möchtest.

Nun kommt allerdings der erste Haken an der Sache: Du musst ein Werbekonto eröffnen auf LinkedIn und mit einer Kreditkarte versehen und dann die Struktur von LinkedIn verstehen.

Du hast einen Account und darin folgen die Kampagnen. Innerhalb der Kampagne folgt die Kampagnen Gruppe und darin sind dann die jeweiligen Ad Kampagnen (Gruppe – dann Kampagnen).

Die Ads selbst funktionieren also ähnlich wie Google Ads oder Facebook Ads.

Die Ads selbst kosten gemäss einem CPC Modell zwischen CHF 4 und CHF 11 pro Klick. Es kann auch mal weniger sein, aber es ist eher ein teureres Modell. Du kannst Zielvorhaben auswählen, wie zB Besuche auf deiner Business Profil (Geschäftsseite, Unternehmensseite) oder einen Link promoten. Wenn Du etwas verkaufen willst auf einer Shop Seite geht das auch, dazu brauchst Du dann allerdings den LinkedIn Insight Tag (analog Facebook Pixel).

Danach geht es an die Ads selbst: gleich wie bei den meisten kannst Du da Texte für den Titel, die Copy, die Handlungsaufforderung und das Ziel eingeben.

Gleichzeitig definierst Du Zielgruppe (zB. Standorte, Alter, Positionen, Themen etc) sowie welche Personen Du einschliessen oder ausschliessen möchtest.

Du kommst zu einer Vorschau und kannst dann neben Budget und Laufdauer noch festlegen, was Dein Einsatz ist pro Klick – hier musst Du etwas rechnen.

Danach gehts schon los.

Achte darauf bei der Auswertung: Du hast eine Kampagnen Auswertung aber auch eine Post Auswertung:

Achte immer darauf, dass Du beide Statistiken anschaust.

Die effektive Kampagne gestalten

Wenn wir Sponsored Content oder Text Ads erstellen, zeigt der Kampagnen-Manager eine Vorschau der Anzeigen in unterschiedlichen Grössen und Umgebungen. So erhalten wir einen Eindruck davon, wie unsere Anzeigen aussehen werden. Bei Sponsored InMails können wir sich optional selbst eine Testnachricht als Vorschau schicken.

Best Practices sind abhängig vom gewählten Anzeigenformat (Sponsored Content, Sponsored InMail oder Text Ads). Orientieren wir sich an diesen Vorgaben und Tipps, um effektive Anzeigen zu gestalten, die zu unserem Unternehmen passen.

Für die Werbeanzeigen gibt es klare Vorlagen, was die Textlängen und das Bildformat angeht:

  • Einleitungstext: bis zu 150 Zeichen
  • Überschrift: bis zu 70 Zeichen
  • Beschreibung: bis zu 100 Zeichen
  • Bild: 1200 x 627 Pixel

Fünf Werbeformate

Wir haben mehrere Möglichkeiten, unsere Botschaften auf LinkedIn publik zu machen. Diese Angebote lassen sich gut einzeln einsetzen, sind aber noch effektiver, wenn wir strategisch kombiniert werden. Im ersten Schritt wählen wir aus, welche Werbeformate für unsere individuelle Botschaft und Ihr Budget am effektivsten sind:

  1. Text Ads erscheinen in der Desktopansicht in der Spalte oben rechts. wir zeigen ein kleines Bild und einen kurzen Text (100 Zeichen). Text Ads sind einfach, können aber enorm effektiv sein, um Zielgruppen für Ihr Unternehmen zu sensibiliwirren oder Leads zu generieren.

  1. Display Ads sind grösser und optisch aufmerksamkeitsstark. Diese Ads erscheinen in der Desktopansicht ebenfalls in der rechten Spalte. wir werden gut sichtbar ausschliesslich auf besonders häufig besuchten LinkedIn Seiten platziert.

  1. Dynamic Ads nutzen Informationen vom LinkedIn Profil des Betrachters sowie dessen LinkedIn Aktivität und generieren daraus eine aufmerksamkeitsstarke personaliwirrte Botschaft. Diese Ads sind besonders effektiv, um Follower für unsere Unternehmensseite zu gewinnen.

  1. Sponsored InMails helfen uns, überfüllte Postfächer und Spam-Filter zu umgehen. InMails sind personaliwirrte private Nachrichten, die direkt im LinkedIn Postfach eines Mitglieds landen. Sponsored InMails werden nur an Mitglieder zugestellt, die auch auf LinkedIn aktiv sind. Dadurch ist eine Zustellungsquote von 100% garantiert.  

  1. Sponsored Content ermöglicht unsere erfolgreichsten organischen Contents mithilfe von Ads zu bewerben. Diese werden dann unmittelbar im LinkedIn Feed unserer Zielgruppe angezeigt – sowohl auf Desktopgeräten, Smartphones und Tablets.

Zwei Optionen für die Kampagnenverwaltung

Die Auswahl unserer Werbeformate bestimmt auch, wie wir unsere Kampagnen verwalten. Es stehen zwei Optionen zur Verfügung, die sich für jedes Budget und jedes Erfahrungsniveau im Marketingbereich eignen:

  1. Self-Service ist ideal für einen schnellen und einfachen Einstieg in die LinkedIn Marketing Solutions. wir nutzen den Kampagnen-Manager für die Erstellung unseres Sponsored Content oder unserer Text Ads. wir legen Ihr Budget fest und wählen aus, ob wir mit unserer Kampagne Klicks oder Impressionen erzielen möchten. Kampagnen können jederzeit gestartet und gestoppt werden. Dabei haben wir Zugriff auf Analysedaten, die uns helfen, unsere Kampagnen kontinuierlich zu optimieren.
  2. Verwaltete Kampagnen stellen unserem Unternehmen eigene LinkedIn Ansprechpartner zur Seite. Diese arbeiten mit uns und unserem Unternehmen zusammen, um hocheffektive, umfassende Kampagnen zu entwickeln, mit denen wir hochwertige Zielgruppen erreichen. unsere Experten sind für wir da und helfen uns, egal ob es um das Targeting, die Gestaltung von Ads oder die Optimierung der Kampagne geht.

So verwenden wir die Self-Service-Lösung

Die Self-Service-Lösung von LinkedIn stellt uns mit dem Kampagnen-Manger ein neues, umfassendes Dashboard zur Verfügung. Im Kampagnen-Manager richten wir unsere Kampagne ein, überwachen die Leistung auf Basis umfassender Daten, steuern die Ausgaben und optimieren Kampagnen je nach Bedarf.

Schritt 1: Auswahl von Text Ads oder Sponsored Content
Bevor wir unsere Zielgruppe und ein Budget festlegen, führt wir der Kampagnen-Manager durch die Erstellung unserer Ads. Wollen wir Mitglieder mit hochwertigen Inhalten geräteunabhängig in ihren LinkedIn Feeds erreichen? Dann entscheiden wir sich für Sponsored Content. Wenn wir gezielt neue Leads gewinnen möchten, sind Text Ads die richtige Wahl.

Schritt 2: Erstellen unserer Ads

Für Sponsored Content bietet uns der Kampagnen-Manager drei Möglichkeiten, unsere Ads zu erstellen:

  1. Bewerben eines Updates von unserer LinkedIn Unternehmensseite
  2. Bewerben eines Updates von unserer LinkedIn Fokusseite
  3. Erstellen von neuem Sponsored Content (auch als Direct Sponsored Content bezeichnet)

Wenn wir mit den LinkedIn Marketing Solutions erst beginnen, empfehlen wir uns die beiden ersten Optionen. Wählen wir dafür ein Update aus, das organisch bereits erfolgreich ist. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es auch bei einer breiten Zielgruppe gut ankommen wird.

Bei Text Ads hilft uns der Kampagnen-Manager bei der Erstellung der Ads. wir können Ihr bevorzugtes Layout auswählen, eine Überschrift und ein Bild hinzufügen und die Zielseite festlegen, auf die Mitglieder durch Klicken auf die Ad weitergeleitet werden.

Die erstellte Ad können wir sich dann in einer Vorschau anzeigen lassen und prüfen, bevor wir zum nächsten Schritt gehen.

Schritt 3: Festlegen unserer Zielgruppe (Targeting)

Einer der grössten Vorteile der LinkedIn Marketing Solutions, ist die Auswahl unserer Zielgruppe anhand aktueller Daten aus erster Hand. Nachdem wir unsere Ad erstellt haben, legen wir die Zielgruppe fest, die angesprochen werden soll:

wir können aus verschiedenen Kriterien auswählen. Folgende Punkte sollten wir dabei berücksichtigen:

  1. Beginnen wir mit zwei oder drei grundlegenden Kriterien.
  2. Die meisten erfolgreichen Kampagnen haben eine Zielgruppe zwischen 60.000 und 400.000 Personen.
  3. Nutzen wir die Option für die Zielgruppenerweiterung, um eine weiter gefasste Zielgruppe zu finden, die unseren Targeting-Kriterien ähnlich ist.
  4. Schränken wir unsere Zielgruppe nach und nach abhängig vom Engagement ein.

Die Zielgruppe kann nach den folgenden Kriterien bestimmt werden. Dabei ist jeweils der Einschluss oder der explizite Ausschluss der Inhalte möglich:

  • Matched Audience – Retargeting der Besucher deiner Website oder Hochladen von Emaillisten bzw. Unternehmensnamen (Hierbei möchte ich dir empfehlen, dass du einmal intern in deinem Unternehmen nachhakst, ob diese Handhabung den DSGVO-Richtlinien entspricht)
  • Standort – Haken setzen, wenn Mitglieder erreicht werden sollen, die laut Profil hier ihren Wohnsitz haben
  • Firmenname
  • Branche
  • Firmengrösse
  • Jobbezeichnung
  • Tätigkeitsbereich
  • Karrierestufe
  • Hochschulen
  • Studienfächer
  • Abschlüsse
  • Kenntnisse
  • Gruppen
  • Geschlecht
  • Alter
  • Jahre an Berufserfahrung
  • Unternehmensfollower
  • Unternehmenskontakte
  • LinkedIn Audience Network – Die Werbeanzeigen werden in einem Publisher-Netzwerk ausserhalb des Feeds angezeigt
  • Aktivierte Zielgruppenerweiterung – die Kampagne wird neuen Zielgruppensegmenten angezeigt, die ähnliche Merkmale wie die ursprünglich definierte  Zielgruppe aufweist

Dabei kann jedoch nicht jedes Kriterium beliebig kombiniert werden. Einige Kriterien schliessen sich gegenseitig aus. wird zum Beispiel der Firmenname als Zielkriterium angegeben ist das Festlegen von Branche und/oder Firmengrösse danach nicht mehr möglich. Da in diesem Beispiel diese Angaben eh nicht mehr nötig sind, wird uns Werbetreibenden damit eine gewisse Zeitersparnis eingeräumt.

Alle gewählten Kriterien werden rechts zusammengefasst und eine Reichweite berechnet. LinkedIn gibt auch hier vor, welche Zielgruppengrösse idealtypisch für das jeweilige Anzeigenformat ist

  • Textanzeigen: Zielgruppe zwischen 60.000 und 600.000 Mitglieder
  • Sponsored Content: Zielgruppe mindestens 300.000 Mitglieder
  • Generell: Maximal 20 Kriterien sollen die Zielgruppe optimal definieren

Für den vorliegenden Artikel haben wir uns insbesondere Recruiter als Zielpersonen ausgesucht. Gerade diese sind an den Inhalten des Artikels über die Businessnetzwerke intereswirrt. Wie du sehen kannst, stellt dir LinkedIn auch nach der Eingabe einiger gleichartiger Schlagwörter weitere Vorschläge vor.

Wie das Targeting von Fall zu Fall aussehen sollte, muss einfach für die eigenen Zwecke ausprobiert werden.

Schritt 4: Festlegen von Budget und Gebot
Sämtliche Gebote auf LinkedIn werden als Zweitpreisauktion durchgeführt. Das heisst, der Höchstbietende muss nur den nachfolgenden Bieter überbieten, zahlt am Ende aber nicht das Höchstpreisgebot, sondern nur das zweithöchste Gebot.

Die Höhe des Gebotsbetrags ist nur einer von zwei Faktoren, anhand derer der Gewinner der Auktion bestimmt wird. Das zweite Puzzlestück ist die Performance unserer Ads. LinkedIn weist den Ads, die bereits eine höhere Interaktion erzielt haben, einen Wert zu.

Conversion-Tracking und Optimierung
Der Optimierungsprozess beginnt bereits bevor wir mit einer einzigen Ad starten. Legen wir zu Beginn unserer Kampagne bestimmte Ziele für die Metriken fest, die wir messen und verbessern können. Im Folgenden finden wir einige Ziele für die Anfangs- und Endphase einer Kampagne und welche Metriken wir dafür beobachten sollten:

Anfangsphase

  • Ziel: Brand Awareness
    Metrik: Anstieg markenspezifischer Suchanfragen
  • Ziel: Anstieg Webseiten-Traffic und Traffic durch Empfehlungen
    Metrik: Anstieg Websitezugriffe über LinkedIn
  • Ziel: Steigerung Engagement
    Metrik: Anzahl Seitenaufrufe pro Besuch, Verweildauer auf einzelnen Seiten
  • Ziel: Mehr Follower
    Metrik: Follower der Unternehmensseite, Abonnenten von Newsletter oder Blog

Endphase

  • Ziel: Conversions über die Webseite
    Metrik: Generierung von Leads über ausgefüllte Formulare
  • Ziel: Anstieg qualifizierter Leads
    Metrik: Demografische Daten der Zielgruppe der Ads
  • Ziel: Geringere Kosten pro Lead
    Metrik: Anzahl hochwertiger Leads im Verhältnis zum Budget

Viele der oben genannten Metriken für die Anfangsphase verfolgt der Kampagnen-Manager für wir automatisch und zeigt diese in Berichten an. Der Tab „Conversion-Tracking“ im Kampagnen-Manager bietet einen guten Einblick in die Metriken der späteren Phasen. Dieses Video erklärt, wie wir Conversion-Tracking auf unserer Webseite einrichten:

wir können Aktionen wie Anmeldungen für Webinare, heruntergeladene E-Books und vieles mehr verfolgen. Nachdem wir Conversions definiert und zu unserer Kampagne hinzugefügt haben, können wir die Anzahl der erzielten Conversions verfolgen, diese anhand demografischer Daten filtern und sogar die Rendite unserer Ad Spendings berechnen – alles direkt im Dashboard.

Testen und optimieren

Wenn wir die Performance unserer Ads kennen und verstehen, können wir mit dem Testen und Optimieren beginnen:

  1. Platzieren wir mehrere Varianten einer Ad, bei denen jeweils eine Variable geändert wurde (A/B-Tests).
  2. Verwenden wir Ihr Budget primär für Ads, die besonders erfolgreich sind. Stellen wir Ads mit schlechter Performance ein.
  3. Nutzen wir die in jeder Runde ermittelten Daten als Basis für die Strategie der nächsten Runde.
  4. Verwenden wir bei Sponsored Content-Kampagnen Direct Sponsored Content, um Variationen zu testen, ohne unsere LinkedIn Unternehmensseite mit Inhalten zu überfluten.

Überwachen, testen und verbessern wir unsere Kampagnen kontinuierlich, um Ihr Budget optimal zu nutzen. Der Tab „Conversion-Tracking“ geht über Daten zu Klicks und Impressionen hinaus und gibt uns einen Überblick über die Kampagne als Ganzes. Wenn unsere Ad beispielsweise zwar eine hohe Klickrate, aber wenig Conversions erzielen, kann das möglicherweise am Formular auf der Zielseite liegen. Oder der Text der Ad passt nicht zu dem Angebot, das auf unserer Webseite gezeigt wird. Wenn wir Probleme in Verbindung mit der Webseite beheben, können wir somit unsere Ad Spendings effektiver nutzen.


Über den Autor

Roger Basler

Roger Basler ist Betriebsökonom FH und «Unternehmens-Architekt». In dieser Funktion leitet, begleitet und investiert er in Startups, die in den Bereichen High-Tech, E-Commerce und Social Entrepreneurship unterwegs sind. Seine Fachspezialisierungen sind E-Commerce, Social-Commerce, digitales Marketing, ROI on Social Media, klassisches Marketing und Startups.