Zusammenarbeit mit Robotern - geht das?

Künftig werden wir immer mehr mit Robotern gemeinsam arbeiten. Doch wie gestaltet sich die Zusammenarbeit von Mensch zu Roboter konkret? Ein Erfahrungsbericht.

Autor Sheila Karvounaki
Datum 16.07.2019
Lesezeit 5 Minuten

Im Zuge der Technologisierung haben wir bereits heute immer mehr Automationsprozesse, die uns einen Teil unserer Arbeit abnehmen. Dabei geht es nicht nur um reine Programme, wir werden künftig in unserem Arbeitsalltag auch immer mehr mit Robotern zu tun haben. Doch wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit einem Roboter konkret? Wir haben mit Vera Class und Karin Stamm von Heartwork GmbH über ihre Erfahrungen damit gesprochen.

Im Zusammenhang mit der Technologisierung und Automatisierung schwirrt stets auch das Bild mit, dass unsere Arbeit künftig immer öfter von Robotern übernommen wird. Die Befürchtung, dass menschliche Arbeitskraft immer weniger gebraucht wird und viele von uns als Arbeitslose enden, schwingt bei vielen latent mit. Was wäre jedoch, wenn Roboter unsere Arbeit nicht vollständig übernehmen, sondern vielmehr ergänzen? Was, wenn wir künftig mit Robotern zusammenarbeiten?

Für einen Event von Direktionsassistentinnen und Direktionsassistenten hat Heartwork GmbH den Roboter PEPPER, den wohl zurzeit prominentesten humanoiden Roboter, eingesetzt und so live erfahren, wie sich wirklich anfühlt mit einem Roboter zusammenzuarbeiten.


Ihr habt am Assistants’ Day 2019 im April dieses Jahr PEPPER an eurem Stand eingesetzt. Wofür?

PEPPER Roboter

Wir durften für unseren Kunden, die Fachgruppe «DA Community» des Kaufmännischen Verbandes, den Messeauftritt am Assistants’ Day 2019 konzipieren und umsetzen. Die Messe wird hauptsächlich von Direktionsassistent/innen und Office Manager/innen besucht.

PEPPER haben wir mit einem Augenzwinkern und unter dem Motto «Auch Heldinnen der Arbeitswelt brauchen Support» ins Zentrum des Standkonzepts gesetzt. PEPPER steht für den Wandel in der Arbeitswelt. Ein Job, wie derjenige von DA’s und Office Manager/innen ist erheblich betroffen. Alle benötigen Offenheit und Neugier, um den neuen Möglichkeiten zu begegnen und den Wandel aktiv mitzugestalten. PEPPER stellte eine Art Inspiration 4.0 dar, sich mit Neuerungen zu beschäftigen und hat dazu animiert, sich reflektive Fragen zu stellen, über die Arbeit der Zukunft zu diskutieren.

Wie haben die Gäste auf PEPPER reagiert?

Die Besucher/innen waren sehr neugierig auf PEPPER und haben die Gelegenheit, einmal persönlich mit einem humanoiden Roboter in Berührung zu kommen, gerne wahrgenommen. Da PEPPER der aktuell meist eingesetzte Roboter ist, war er vielen auch bereits aus den Medien bekannt. Hauptsächlich war PEPPER natürlich als Publikumsmagnet gedacht; er wurde jedoch so programmiert, dass er auch als Entlastung für das Standpersonal eingesetzt werden konnte. Zum Beispiel für Auskünfte zur DA-Community. Weiter konnte mit PEPPER live ein Quiz gespielt werden.

War PEPPER als Attraktion gedacht oder tatsächlich als zusätzliche Arbeitsressource?

Hauptsächlich war PEPPER natürlich als Publikumsmagnet gedacht; er wurde jedoch so programmiert, dass er auch als Entlastung für das Standpersonal eingesetzt werden konnte, Zum Beispiel für Auskünfte zur DA-Community. Weiter konnte mit PEPPER live ein Quiz gespielt werden.

Wie hat PEPPER ihre/seine Arbeiten erfüllt? Seid ihr zufrieden?

Als besagtes Publikumsmagnet hat PEPPER seine Aufgabe vollumfänglich erfüllt. In Sachen inhaltlicher Einbindung sind PEPPERs Funktionen aus unserer Sicht aber noch sehr eingeschränkt. Die Befehlseingabe hat beispielsweise nicht immer auf Anhieb geklappt. So spielen unter anderem Dialekt, Sprechlautstärke und Umgebungslärm eine wesentliche Rolle in Sachen Bedienungsfreundlichkeit. 

Wie war es für euch einen humanoiden Roboter als Team-Mitglied zu haben?

PEPPER ist ein Sympathieträger und im Laufe eines ganzen Tages verliert man tatsächlich etwas das Gefühl für die MASCHINE – sprich – PEPPER wird bei näherer und längerer Zusammenarbeit als menschlicher wahrgenommen. Ein spannendes Phänomen. 

Könnt ihr euch vorstellen, PEPPER weitergehend einzusetzen? Welche Tätigkeiten wären aus eurer Perspektive ideal zum abgeben?

Auf jeden Fall. Heartwork sieht PEPPER vor allem im Bereich von Erstkontakten als gewinnbringend an. Er funktioniert als Eisbrecher, um beispielsweise rascher Nähe zwischen Kund/innen und Unternehmen am POS herzustellen. Auch als Info-Point oder zur Unterhaltung sehen wir verschiedene Einsatzmöglichkeiten.

Nach einem Tag im Einsatz mit PEPPER sind wir aber weiterhin überzeugt, dass menschliche Interaktion nach wie vor das wertvollste Gut darstellt und PEPPERs & Co. vor allem ergänzend und unterstützend wirken können.  


Über den Autor

Sheila Karvounaki

Sheila Karvounaki Marti hat Journalismus und Organisationskommunikation studiert und hat sich über die Jahre auf Online-Kommunikation spezialisiert. Sie ist Community Managerin bei Digicomp und berät als Freelancerin verschiedene KMU bei ihren Online-Aktivitäten. Sie war Leiterin Kommunikation & Community Management an der SOMEXCLOUD GmbH und 10 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, im Bereich der Projektleitung und -organisation sowie in der Forschung tätig.