Zeit für Typo3: Version 9 LTS ist da ... und wie!

Die Frage ist heutzutage ja nicht mehr, ob ein Webauftritt mit einem CMS umgesetzt werden soll oder nicht, sondern mit welchem. TYPO3 liefert in der Version 9 mit dem Long Term Support, komplexen Formularen und einem pfeilschnellen Backend einige schlagende Argumente.

Autor Alex Kereszturi
Datum 05.03.2019
Lesezeit 6 Minuten

Meine bessere Hälfte hat sich letztens ein neues Auto gekauft. Nach reiflicher Überlegung hat sie sich entschieden, ihr 18-jähriges Gefährt – mit sage und schreibe über 222’222 km – gegen einen rot funkelnden Neuwagen mit fünf Jahren Garantie zu tauschen.

Sollten Sie gewisse Parallelen zu Ihrer aktuellen Website-Lösung erkennen, könnte es sich für Sie durchaus lohnen, den folgenden Beitrag aufmerksam zu lesen.

Warum?

Ganz einfach: Seit Oktober 2018 steht die neue LTS-Version von Typo3 zur Verfügung.

LTS? Typo3?

Nun… LTS steht für «Long Term Support» und besagt, dass Sie bis September 2021 auf jeden Fall (und bis Oktober 2024 optional) sozusagen «Garantie» haben, also für Security-Updates und Bugfixes gesorgt ist.

Und Typo3 ist das Flaggschiff unter den Content-Management-Systemen.

Content-Was?

«CMS» steht für «Content-Management-System» und ist die Idee, dass Ihre Website nicht aus einzelnen Dateien (irgendwo) auf Ihrer Festplatte besteht und dann (irgendwie) auf einen Webserver gelangen muss, damit sie (von irgendwem) angeschaut werden kann, sondern dass das Management der Inhalte einem System überlassen wird.

Kurz: ein Webdesigner kann sich dem Design widmen und ein Redaktor dem Inhalt. Alles andere läuft automatisch.

Brauche ich ein CMS?

Vor über 5 Jahren habe ich einen Blog-Beitrag (www.news.digicomp.ch/…/content-management-systeme-fuer-jeden-geschmack/) geschrieben, in dem es meiner Meinung nach durchaus noch Alternativen für ein CMS gab. Heute schreibe ich klar: Eine Webstrategie ohne CMS ist keine Strategie!

Klar muss es nicht immer das Flaggschiff «Typo3» sein. Alternativen wie «Wordpress» oder «Joomla!» haben auch heute noch durchaus ihre Berechtigung. Und um «Jimdo»- und «Wix»-Werbung kommt man als YouTube-Nutzer heute ja kaum mehr herum.

Die Frage also, ob man als Website-Betreiber ein CMS brauche oder nicht, ist heute etwa so müssig, wie wenn meine bessere Hälfte sich fragen würde, ob sie überhaupt ein Auto brauche. (Wohlgemerkt: Wir leben 26 Minuten Fussweg von der nächstgelegenen Bushaltestelle entfernt!)

Die Frage ist also nicht «ob» …, sondern «welches».

Haben Sie Angst vor Typo3?

Zugegeben: Die beiden Hasen (oder sind es Murmeltiere) aus der «Jimdo»-Werbung sind knuddelig und lassen hoffen, dass die Bewirtschaftung der eigenen Website ebenso «knuddelig» wird.

Da klingt «Typo3» eher wie ein professionelles Bodenreinigungsmittel. Doch wer einmal «Typo3 vs. Jimdo» googelt, findet sehr schnell die Unterschiede und die Daseins-Berechtigungen für beide! Grund-Ideen.

Doch muss man «Angst» vor Typo3 haben?

In meinem Blogbeitrag www.digicomp.ch/blog/…/keine-angst-vor-typo3 meine ich eher «Nein!».

Gut! Genug Vorarbeit! Her mit dem, was die neuste Version von Typo3 zu bieten hat.

Multi-Domain meets SEO

Betreiben Sie mehrere Domainnamen? Legen Sie Wert auf Search Engine Optimizing (SEO)? Dann hat die 9 LTS Version von Typo3 so einiges für Sie zu bieten.

Nicht nur werden sprechende URLs neu «ab Werk» geliefert und müssen nicht als Option nachinstalliert werden («RealURL» lässt grüssen). Nein, auch das saubere Bestücken mehrerer Domains mit robots.txt und/oder sitemap.xml lässt sich jetzt sauber in der sogenannten «Site-Konfiguration» bzw. im «Site-Management» erledigen. Und das ganz ohne Programmierkenntnisse.

Performance-Tuning inklusive

Wenn Ihr neues Auto … äh … sorry … Ihr neues CMS einiges an Performance bieten soll, dann ist Typo3 9 LTS ebenfalls die richtige Wahl. Die Entwickler von Typo3 haben die Arbeitsoberfläche für Redakteure, das sogenannte Backend, massiv verschnellert.

Mit einer halbwegs normalen Internetleitung arbeiten Sie mit Typo3, als ob Sie mit einer Deskptop-Anwendung arbeiten würden. Hilfreiche Tools wie das «Duplizieren» oder das Suchen von Bild- und Medien-Dateien beim Einfügen, verschnellern und erleichtern das Arbeiten zusätzlich.

Formulare wie Formel-1-Autos

Vor 10 Jahren war es ein echter Graus, mit Typo3 komplexe Web-Formulare zu erstellen. Eine Erweiterung Namens «Powermail» (erschienen 2008) hat einiges vereinfacht. Aber es war eine zusätzliche Erweiterung zu Typo3, die gepflegt werden wollte.

Mit der Version 9 LTS bringt Typo3 die Formulare schon als Standardausrüstung mit – auch die komplexen. Inklusive intelligenter Weiterleitungen und Bestätigungen.

Alles inkl. MFK!

Die DSGVO (https://de.wikipedia.org/wiki/Datenschutz-Grundverordnung) ist für Websites so etwas wie die Motofahrzeug-Kontrolle (MFK) für Autos. Wenn Sie sich also in einen super «Schlitten» aus den USA verlieben und diesen in die Schweiz importieren, kann es schon vorkommen, dass die MFK «Nein» dazu sagt.

Mit Typo3 Version 9 LTS kann ihnen das kaum passieren, denn die aktuelle LTS-Version hat sich ganz viele Gedanken zum Thema Datenschutz gemacht. Nicht nur Typo3 selbst, sondern auch die Schnittstellen für die Erweiterungen bieten neu Anonymisierung von persönlichen Informationen (wie z.B. IP-Adressen) oder zeitgesteuertes Löschen von nicht mehr benötigten Daten.

Zusammengefasst

Wann es bei Ihnen Zeit für ein neues CMS ist, müssen Sie selbst entscheiden. Ich kann Ihnen nur davon berichten, wie meine anfangs erwähnte bessere Hälfte auch so ihre Bedenken hatte und immer wieder meinte: «Nein, nein, es fährt ja noch».

Mittlerweile kommt sie aus dem Schwärmen über das Fahrgefühl, die technischen Features und das schicke Interieur kaum mehr heraus. Ob es dann wirklich Typo3 sein sollte, klären Sie am besten mit einem Fachmann ab.

Doch wenn Sie sich für Typo3 entscheiden sollten, wissen Sie ja jetzt, dass es mindestens die Version 9 sein muss!


Über den Autor

Alex Kereszturi

Alex Kereszturi ist Web Solution Developer der ersten Stunden, Trike-Fahrer und Hobby-Psychologe. Als einer der ersten «Webpulisher SIZ» und als «Adobe Certified Instructor» entwickelt er seit seinem 15. Lebensjahr Lösungen für das WWW, Mobilgeräte und andere Lebenslagen. Er ist seit bald 25 Jahren Kursleiter bei Digicomp, liebt das Sein in der Natur und setzt bei seinen Schulungen auf einen guten Mix aus Information, Praxisübungen und Unterhaltung. Als Inhaber und CEO führt er die Smilecom GmbH als ein kleines aber feines Software-Entwicklungs-Unternehmen und immer wieder ein turbulentes Familienleben mit drei Töchtern.