Voice Bots im Trend

Sprachgesteuerte Assistenten und Voice First-Geräte werden immer beliebter. Lesen Sie im Artikel von Sophie Hundertmark, was es mit diesem Trend auf sich hat und wohin sich die Technologie der Sprachsteuerung weiterentwickeln wird.

Autor Sophie Hundertmark
Datum 10.01.2019
Lesezeit 6 Minuten

Laut der Accenture Technology Vision Studie stimmen 79% von mehr als 5’400 IT-Managern und Geschäftsleuten zu, dass die Einführung von künstlicher Intelligenz auch die Implementierung moderner Technologien in Unternehmen beschleunigt.

Die Sprachsteuerung ist dabei eine nicht zu unterschätzende Technologie, welche vor allem für den E-Commerce-Bereich neue Möglichkeiten bietet.

Die Genauigkeit der Spracherkennungstechnologie wird stetig verbessert und es werden ständig weitere Dienste hinzugefügt, sodass immer mehr Verbraucher die Sprachdienste nutzen und damit auch die Zahl der sogenannten Voice-First-Geräte ansteigt.

Ein Voice-First-Gerät oder auch digitales Sprachassistenzgerät ist eine aktive, intelligente Hardware, bei der die primäre Schnittstelle sowohl für die Eingabe als auch für die Ausgabe akustisch ist. Als Beispiel gilt hier  Amazon Alexa. Die Geräte werden heute schon mit künstlicher Intelligenz betrieben und bieten eine Reihe an smarten Verbraucherdiensten an, wie zum Beispiel das Abspielen von Musik, die Steuerung von Heizung und Beleuchtung sowie das Abrufen von Nachrichten, Wetter und Sportergebnissen.

Im folgenden präsentiere ich einige Umfrageergebnisse, die zeigen, dass es sich lohnt, wenn Unternehmen jetzt schon damit beginnen, sich mit der Sprachsteuerung zu beschäftigen. Vor allem Unternehmen im Bereich E-Commerce-Bereich sollten sich Gedanken machen, wie sie ihre Zielgruppen auch via digitalen Sprachassistenten erreichen bzw. beim Kauf unterstützen können. (Einige der Zahlen stammen aus den USA, werden aber in Zukunft auch für die Schweiz relevant sein).

Laut Canalys ist die Zahl der genutzten intelligenten Lautsprecher bis Ende 2018 auf ca.100 Millionen gestiegen. Damit ist sie fast 2,5-mal so gross wie Ende 2017. Und diese Zahlen werden weiter wachsen und bis 2020 mehr als Doppelt so hoch sein.

Laut einer Studie von Accenture verwenden Verbraucher, die über digitale Voice Assistant-Geräte im eigenen Haus verfügen, ihre Smartphones seltener für Unterhaltungs- und Online-Einkäufe. 26% der Benutzer von intelligenten Lautsprechern haben diese sogar schon zur Bestellung von Produkten via Sprache verwendet. 11,5% tun dies regelmäßig.

Die folgende Abbildung zeigt, für welche Fälle die Voice First-Geräte bereits eingesetzt werden. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass Voice Bots in andere Dienste und Datenlieferungskanäle integriert werden können. Sie fungieren dann als persönliche Assistenten und können einfache Aufgaben wie das Telefonieren, Lesen von Nachrichten oder das Einstellen von Alarmen und Erinnerungen ausführen. Im Einzelhandel dienen Bots vor allem dazu, die Benutzererfahrung zu verbessern.

(Quelle: brn.ai – The Report 2018: Voicebots Ahead)

Fragt man User, warum sie Voice Bots einsetzten, so sind die Antworten sehr klar: Die Sprachassistenten sind schneller als andere Methoden, sie sind einfacher und der Output bringt dem User in der Regel eine befriedigende Lösung.

(Quelle: brn.ai – The Report 2018: Voicebots Ahead)

Vor allem im E-Commerce werden Sprachassistenten von den Usern immer häufiger genutzt. Ein beliebtes Feature ist hier die Produktsuche (51%), es kommt aber sogar vor, dass die User direkt via Voice Bot bezahlen (22%).

(Quelle: brn.ai – The Report 2018: Voicebots Ahead)

Vor allem bei den Teenagern sind Voice Bots jetzt schon sehr beliebt.

(Quelle: brn.ai – The Report 2018: Voicebots Ahead)

Forecasts zeigen, dass vor allem die Zahlen des Google Assistant steigen werden und er den Markt dominieren wird.

Eins ist klar: Die Verbreitung von Voice Bots wird sicher weiter zunehmen und Unternehmen sollten unbedingt auch hier vertreten sein. Ob es dann wirklich der Google Assistant oder doch die Alexa von Amazon schafft, werden wir sehen.

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Über den Autor

Sophie Hundertmark

Sophie Hundertmark hat einen Master in Business Administration and Online Business. Sie hat bereits in verschiedenen Branchen und Ländern gearbeitet und hat sich in den letzten Jahren immer stärker auf das Online-Business und digitale Strategien fokussiert. Als Partnerin der Paixon GmbH entwickelt sie Strategien für den Einsatz von Chatbots und unterstützt ihre Kunden im gesamtem Marketing-Mix. Im Februar 2017 hat Sophie die Meet-Up-Gruppe «AI in Marketing» gegründet. Die Rückmeldungen waren so gross, dass sich daraus nun ein Konferenz entwickelt.