Wenn die Muse einen verlässt

Nach 6 Jahren hat Adobe verkündet, dass Muse nicht mehr weiterentwickelt wird. Publishing Bereichsleiter Joely Tafanalo zeigt euch Alternativen im Bereich Adobe Webpublishing.

Autor Joely Tafanalo
Datum 23.05.2018
Lesezeit 3 Minuten

Sechs Jahre nach dem Erscheinen von Adobe Muse verkündete Adobe, dass die Applikation Muse nicht mehr weitergeführt wird. Am 26. März 2018 erschien nun der letzte Release der Software. Der technische Support dafür läuft noch exakt zwei Jahre weiter. Neue Creative-Cloud-Abonnenten werden Muse erst gar nicht mehr erhalten.

Achtung: Auch der für die Veröffentlichung zuständige Webdienst Business Catalyst wird abgeschaltet – und eine hier veröffentlichte Seite muss umziehen.

Zur offiziellen Ankündigung

Was kommt nach Muse?

Wie zu erwarten war, fühlten sich die ewigen Nasenrümpfer bestätigt, doch viele Designer hatten sich mit dem Tool angefreundet und stehen nun vor der Frage, wie diese Lücke gefüllt werden könnte. Die Frage ist nicht abschliessend zu beantworten. Adobe selber verweist auf Adobe XD (Design, Prototype, aber kein Code) und Adobe Portfolio (Baukasten-System für Portfolio-Seiten).

Webflow
Quelle: Webflow

Weitere Alternativen

Immerhin hat Adobe in Aussicht gestellt, den Dienst «Spark Sites» zu erweitern. Interessierte können sich bereits für das Beta-Programm anmelden: https://spark.adobe.com/make/websites/

Musegrid, die beliebte Plattform für Templates und Widgets, spannt nun offiziell mit Webflow zusammen. Webflow ist nicht neu, aber ein vielversprechendes Baukastensystem, das Design und Code gleichermassen intuitiv integriert. Die «free»-Version erlaubt zwei auf Webflow gehostete Projekte. Muse-mässige Funktionen gibt es dann ab USD 16 pro Monat.

Zahlreiche Web-Editorentools (Wix, Jimdo, Squarespace etc.) buhlen derzeit um die Gunst der Webdesigner. Vor dem Wechsel gilt es aber abzuwägen, ob nicht gleich der Schritt zum etablierten Web-CMS WordPress (WP) angebracht wäre – ob dies nun Template-basierte oder von Grund auf gebaute Websites sind. Kommt hinzu, dass WP eine grosse Community hat und auch in der Schweiz viele Top-Entwickler bei individuellen Lösungen helfen können.

Ausblick

Der Schritt von Adobe, Muse hinter sich zu lassen, ist sicherlich richtig und legitim. Die Gegenwart und Zukunft liegt bei onlinebasierten Systemen, ob nun Baukastensystem für Amateure und Nicht-Coder oder komplexere Systeme.

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Über den Autor

Joely Tafanalo

Joely Tafanalo ist selbstständiger Gestalter HF Kommunikationsdesign/Interactiondesign und gelernter Typograf und Multimediaproducer. Als Trainer für Creative Cloud unterstützt er Firmen und Bildungsinstitute und leitet seit 2015 den Fachbereich Publishing bei Digicomp.