Microsoft Dynamics 365 July 2017 Update – Was ist neu?

Die Entwicklung des Dynamics 365 geht mit grossen Schritten voran. In diesem Blog-Artikel zeigt Frank Ockenfeld seine persönlichen Highlights

Autor Frank Ockenfeld
Datum 18.10.2017
Lesezeit 8 Minuten

Microsoft hat Anfang des Jahres das Juli-Update angekündigt und nun ist es so weit: Seit dem 03. Oktober ist das Update verfügbar bzw. werden neue Installationen nur noch mit der Version 9 erstellt. Gerne stelle ich Ihnen hier meine persönlichen Highlights vor.

Anpassungen der Oberfläche

Microsoft hat mit der Version 9 die Darstellung grundsätzlich überarbeitet. Die Darstellung in den Clients und den mobilen Apps sollen sich nicht mehr unterscheiden (Unified Client Infrastructure).

microsoft dynamics 365 - was ist neu
Quelle: Microsoft Dynamics 365
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Quelle: Microsoft Dynamics 365

Beispielsweise konnte man in der vorherigen Version die Abschnitte innerhalb eines Eingabeformulars nicht unterscheiden. Seit der Version 9 sind die einzelnen Abschnitte mit einer Umrandung versehen. Dadurch kann man zusammenhängende Informationen für den Anwender besser darstellen.

Beispieldarstellung einer Firma

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Beispieldarstellung einer Verkaufschance

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Die Umwandlung zur Unified Client Infrastructure ist auch über dieses Update hinaus noch nicht abgeschlossen, und mit dem nächsten Release wird wahrscheinlich auch die horizontale Navigation durch eine vertikale Navigation ersetzt (bereits bei Azure Accounts umgesetzt).

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Neuer Feldtyp MultiSelect-Optionssatz

Auf dieses Feature habe ich 7 Jahre (!) gewartet. Nun kann man endlich auch bei Dynamics 365 Optionssätze anlegen, bei denen man mehrere Werte auswählen kann. Bei der Feldanlage wurde der Datentyp MultiSelect-Optionssatz hinzugefügt.
Bei der Feldanlage ist der Typ MultiSelect-Optionssatz wählbar:

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Im Formular werden die Feldwerte durch Selektionskästchen dargestellt:

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In den Ansichten werden die Werte des MultiSelect-Optionssatzes durch ein Semikolon getrennt angezeigt.

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In der erweiterten Suche wird der Feldtyp erkannt, und mit den Operatoren «Werte enthalten» oder «Enthält keine Werte» lassen sich leicht Abfragen tätigen.

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Data Export Service – Aufbau eines Reporting- und Analyse-Bereichs

Mit dem Data Export Service ist es möglich, die Dynamics-365Datenbank auf einen SQL-Server in einem Azure Account zu synchronisieren. Hat man die Daten auf einem SQL-Server, kann man Auswertungen via Power BI durchführen, ohne den laufenden Betrieb zu stören.

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Quelle: Microsoft Dynamics 365

Der Service ist in der Standardinstallation nicht enthalten. Man muss den Service als App aus der Microsoft AppSource laden. Nach der Installation können Profile erstellt werden, in denen die Entitäten benannt werden, die zum vorher konfigurierten SQL-Server im Azure Acoount synchronisiert werden sollen.

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Quelle: Microsoft Dynamics 365

Nutzung von Flows (Flüsse)

Hier zeigt sich der Vorteil der Nutzung des Dynamics 365 in der Cloud. Ähnlich des Dienstes IFTTT (if this than that www.ifttt.com) öffnet Microsoft die Welt zu anderen Applikationen im Web. Innerhalb der Entitäten kann der Bereich Flows aktiviert werden. Damit kann man aus dem Formular in Microsoft Dynamics 365 andere Applikationen ansteuern.

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Quelle: Microsoft Dynamics 365

Nach Aufruf der Funktion aus der Menüleiste befindet man sich im verknüpften Bereich flow.microsoft.com, der mit Ihrem Dynamics 365 Account verknüpft ist. Hier können Sie eigene Flows erstellen oder auf Flows zurückgreifen, die bereits von anderen Usern als Template erstellt wurden. Sie können auch Ihre eigenen Flows zur Verfügung stellen.

Die auf Ihr System zugeschnittenen Flows können Sie über die Mobile App Flows auf mobilen Geräten starten. Dazu laden Sie die App auf Ihr mobiles Gerät und verbinden sich mit Ihrem Office 365 Account. Nun stehen Ihnen die Flows zur Verfügung.

Dynamics 365 goes LinkedIn

Im Juni 2016 hat Microsoft LinkedIn gekauft. Ein gutes Jahr später kann man LinkedIn mittels der App LinkedIn Sales Navigator mit Microsoft Dynamics 365 verbinden und so Kontakte und Firmen mit LinkedIn-Profilen verbinden. Neben den Verbindungen ermöglicht die Integration auch den Austausch von Informationen. In LinkedIn kann angezeigt werden, ob der Kontakt oder die Firma bereits im Dynamics 365 vorhanden sind. Ebenso können in LinkedIn identifizierte Firmen oder Kontakte per Knopfdruck als Leads in Dynamics 365 erzeugt werden.

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Quelle: Microsoft Dynamics 365

Ein weiteres Feature ist die Synchronisation des Mailverkehrs in LinkedIn. Kennzeichnet man einzelne InMails in LinkedIn als «Sync to CRM», werden diese in Dynamics 365 als LinkedIn-Aktivitäten übertragen.

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Quelle: Microsoft Dynamics 365

Eine weitere Integration ist der Dynamics 365 Connector für LinkedIn Lead Generation Forms. Hier kann der Campaign Manager aus LinkedIn mit dem Marketing-Modul in Dynamics 365 verknüpft werden.

Virtuelle Entitäten

Darauf haben viele Entwickler gewartet. Mit der Version 9 können nun externe Daten als «Virtuelle Entitäten» eingebunden werden. In den Customizing-Einstellungen besteht nun die Möglichkeit, eine Entität als «Virtuelle Entität» zu kennzeichnen. Zusätzlich muss eine OData Source angelegt werden, in der die externe Datenquelle konfiguriert wird. Danach können die Inhalte der «Virtuellen Entität» einem Formular angezeigt werden.

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Quelle: Microsoft Dynamics 365

Prospect To Cash – die Verbindung vom CRM zu Operations

Meine Hoffnung, dass bei Dyamics 365 die Datenbanken des CRM mit dem ERP (AX oder Navisition) verschmolzen werden, hat sich leider nicht bestätigt. Bei einer genaueren Betrachtung erkennt man nämlich, dass die Datenbanken kein gemeinsames Datenmodell haben, sondern zwischen den Datenbanken eine Synchronisation konfiguriert werden muss. Mit der neuen Funktion Prospect To Cash wird nun ein Entitäts- und Feldmapping ermöglicht, das in den Grundzügen dem Setting von Schnittstellen-Servern (z.B. Scribe) ähnelt. Fragen zum Masterdatensatz müssen ebenso geklärt werden, wie die zeitliche Abfolge.

Die ersten Live-Demonstrationen lassen erahnen, dass die Funktion noch in den Anfängen steckt und weit von dem entfernt ist, was ein Schnittstellen-Server leisten kann. Microsoft hat bereits angekündigt, die Funktion weiter auszubauen. Interessant ist dann die Frage, ob die Einstellungen bei den Folgeversionen ohne Anpassungen übernommen werden können.

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Quelle: Microsoft Dynamics 365

Fazit

Die Entwicklung des Dynamics 365 geht mit grossen Schritten voran. In diesem Blog-Artikel habe ich nur meine persönlichen Highlights dargestellt – alle Neuerungen der Version 9 würden diesen Rahmen sprengen. Mehr zu allen Neuerungen finden Sie auf docs.microsoft.com im Bereich Dynamics 365.


Die Applikation entwickelt sich zur Allzweckwaffe, die flexibel um Apps erweitert werden kann.

 

Das entspricht weitgehend den Ansprüchen von Kunden, jedoch sollten sich die Kunden der Applikation darüber Gedanken machen, von wem sie sich in welchem Umfang beraten lassen. Die Basisfunktionen des Standards werden durch Anbieter in der Regel gut abgedeckt. Geht es jedoch um spezielle Apps, sollten Sie auf einen Spezialisten zurückgreifen.

Für die Beraterseite gilt es sich zu spezialisieren und Allianzen zu knüpfen. Die Vielfalt der Möglichkeiten ist für eine Beratungsgesellschaft nur noch schwer abzudecken – ganz zu schweigen von dem damit verbundenen notwendigen Fach- und Branchenwissen.

Microsoft Dynamics CRM 2016

Für den Erfolg eines aktiven Kundenbindungsmanagements sind zwei Dinge ausschlaggebend:
erfolgreiche und praxiserprobte Verkaufsprozesse sowie eine Kundenbindungslösung, die die Anforderungen Ihres Verkaufsprozesses und Ihrer Verkaufsmitarbeiter erfüllt.

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Über den Autor

Frank Ockenfeld

Als Senior-CRM-Projektleiter & Microsoft Certified Trainer ist Frank Ockenfeld spezialisiert auf Microsoft Dynamics CRM und kennt das Produkt seit der Version 4.0. Die Erfahrungen aus der Praxis sind wertvoller Bestandteil seiner Trainings.