eCommerce in der Schweiz – einige Facts

Autor Teilnehmer_in – Matthias Hoffmann
Datum 07.09.2015
Lesezeit 4 Minuten

Das Gesamtvolumen des Schweizer Online- und Versandhandels betrug 2013 ca. 6.7 Mrd. Franken (ohne Digital und Travel). Im Vergleich zum stagnierenden stationären Handel ist das Umsatzvolumen noch gering, wächst aber seit 5 Jahren jedes Jahr zwischen 10% und 20% (Quelle: GfK).

  • Dabei floriert der Onlinehandel nicht nur innerhalb der Schweiz: Gemäss einer Studie von Carpathia wird jeder 6. Onlinefranken mit einem ausländischen Händler getätigt (Quelle: Carpathia; Nb: nach Aufhebung des Mindestkurses durch die SNB wird es noch wesentlich mehr sein).
  • Der Pro-Kopf Online-Umsatz liegt in der Schweiz mit 781 Franken unter demjenigen in Frankreich (944 Franken), jedoch vor denjenigen der USA (733 Franken) und Deutschland (589 Franken, diverse Quellen). Der hohe Wert in der Schweiz basiert vor allem auf einem sehr hohen Internetzugang (ca. 89% der Bevölkerung).
  • e-Commerce hat in der Schweiz aktuell einen Anteil von 6.4% am Detailhandel (das gesamte Umsatzvolumen des Detailhandels beträgt 98.1 Mrd. CHF), wobei es zwischen den einzelnen Warengruppen bedeutende Unterschiede gibt (Quelle: GfK). Sicher ist, dass sich der Anteil stark erhöhen wird: Schätzungen der Credit Suisse gehen von einem Anteil des e-Commerce von 11% im Jahre 2020 aus (Quelle: Credit Suisse, e-Commerce Report).
  • Die am stärksten online eingekauften Warengruppen sind „Multimedia / Heimelektronik“ (1.5 Mrd.; Anbieter wie z.B. Digitec, m-Electronics oder microspot) gefolgt von „Fashion / Schuhe“ (1.3 Mrd.; z.B. Zalando) und „Food“ (0.8 Mrd.; z.B. Le Shop von Migros und coop@home). Die Kategorie „Food“ (macht gesamthaft 50% des Detailhandels), ist im Onlinehandel klar untervertreten (der Anteil beträgt lediglich 1.5% in dieser Warengruppe), während bei „Non-Food“ der online Anteil 12% beträgt. In der Kategorie „Heimelektronik“ werden bereits 23% über das Internet eingekauft, bei „Bekleidung / Schuhe“ sind es immerhin schon 12% (Quelle: Carpathia, 2013).
  • Die folgenden Händler waren 2012 die Top 5 B2C Online-Shops (Quelle: Carpathia):
  1.      Digitec                  508 Mio.          (Heimelektronik)
  2.      Amazon.de          268 Mio.           (Bücher, CD’s, Marktplatz, etc.)
  3.      Nespresso            264 Mio.           (Kaffee, Food)
  4.      Zalando                160 Mio.            (Bekleidung, Schuhe)
  5.      LeShop                 152 Mio.             (Food)
  • Im B2B Bereich waren die Top 3 Online-Shops 2012 die folgenden (Quelle: Carpathia):
  1.      Brütsch/Rüegger         125 Mio.    (Werkzeuge, Infrastruktur)
  2.      elektro-material.ch     125 Mio.    (Elektronik)
  3.      distrelec                         90 Mio.     (Elektronik)
  •  Interessant ist ein Vergleich der beiden Schweizer Grossverteiler Migros und Coop: Die Migros (total Online-Umsatz von 785 Mio.) ist mit den Handelsplattformen Digitec, LeShop, ex Libris, Galaxus, etc. deutlich grösser als Coop (total Online-Umsatz 323 Mio.) mit den Plattformen coop@home, microspot, netto und weiteren (Quelle: GfK, 2013).
  • 3/4 der im Online- und Versandhandel getätigten Einkäufe erfolgen heute über Internet / Mobile (Fax und Tel rücken immer mehr in den Hintergrund). Noch wird mehrheitlich per PC online eingekauft, die Einkäufe per Tablet und vor allem per Mobile nehmen aber von Jahr zu Jahr rasant zu (Quelle: VSV).
  • Die überwiegende Mehrheit der Online-Einkäufe in der Schweiz wird heute auf Rechnung getätigt; nur eine Minderheit zahlt via Kreditkarte (Quelle: VSV, GfK) – dies ist wohl eine Schweizerische Besonderheit!

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Teilnehmer_in – Matthias Hoffmann