Die Zukunft des Schweizer Versandhandels liegt im Ausland

Autor Administrator
Datum 21.03.2014
Lesezeit 3 Minuten

Patrick Kessler vom VSV Verband des Schweizerischen Versandhandel zeigte in seinem Referat seine provokative Vision über die Zukunft des eCommerce in der Schweiz auf.

Aber nun wird es spannend: Wie sieht der Präsident des Verbands der Schweizer Versandhändler die Zukunft? Fliegt Sekunden nach dem Abschicken der Bestellung eine Drohne mit einem Paket durchs Fenster? Nicht ganz. Aber Begriffe wie ‘Same Day Delivery’ sowie ‘Samstagzustellung’ waren definitv zentral.

“In Zehn Jahren gibt es keine Preisunterschiede mehr”

Auf die Schweizer Versandhandelsunternehmen wird einiges zukommen. Preise vergleichen wird dank dem Internet immer einfacher. Preisunterschiede werden in Zukunft wegfallen. Soweit so gut. Diese Anpassung der Preise werde den Schweizer Versandhandel gravierend verändern, erklärte Patrick Kessler. Der stetige Preisdruck werde die Versandhändler ins Ausland verdrängen, da die Schweiz aufgrund struktureller Nachteile nicht mehr mithalten könne. Der E-Einkaufstourismus wird schneller wachsen, als das eCommerce Angebot in der Schweiz selber; und davon profitieren in erster Linie unsere direkten Nachbarländer.

“Same Day Delivery wird kommen”

Insbesondere für grosse Unternehmen wie Amazon ist “Same Day Delivery” ein Thema. Amazon ist im Begriff, in Deutschland  zehn Lager, verteilt in ganz Deutschland, zu bauen. Eines davon u.a. in Süddeutschland, unweit der Schweizer Grenze. Wird vielleicht bald ein grosses Unternehmen die Schweiz selber mit Paketstationen überziehen? Wir wissen es nicht. Das Potenzial in der Logistik sei gemäss Patrick Kessler jedenfalls noch lange nicht ausgeschöpft. Patricks Thesen sind m.E. gar nicht so abwägig. Dies zeigt uns das Beispiel Zalando eindrücklich: Vor dem Markteintritt dieses Online Fashion Shops dachte niemand daran, dass ein System, das Gratis-Retouren anbietet, erfolgreich sein kann. Zalando ist allerdings in sehr kurzer Zeit sehr schnell gewachsen und operiert gemäss eigenen Angaben in der Schweiz profitabel.

Die ganz grosse Frage, die bereits während des Referates aufkam und die im Anschluss heftig diskutiert wurde, ist folgende: Wie können sich die Schweizer Händler dagegen wappnen?

Die erhoffte alle Probleme lösende Antwort blieb aus. Diverse Teilnehmer forderten von der Schweizer Post mehr Flexibilität und Innovation. Samstagszustellung sei hier als ein Beispiel genannt. Aber nicht nur mit Schnelligkeit, auch Bereiche wie Service und Qualität könnten für Schweizer Versandhändler einen Mehrwert darstellen.

 


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