Warum Unternehmen 2014 um die Mobil-Optimierung der eigenen Websites und Newsletter nicht mehr herumkommen

Im abgelaufenen Jahr 2013 hat das mobile Internet einen grossen Schritt nach vorne getan. Nie zuvor gab es mehr Mobile Devices und mobile Nutzer. Damit einhergehend hat sich auch das Verhalten der Nutzer verändert. Unser Gastautor Oliver Schmitt (#onedigicomp-Referent im Februar) von re-lounge erklärt in seinem Beitrag, warum Unternehmen 2014 um die Mobil-Optimierung der eigenen Websites und Newsletter nicht mehr herumkommen.

Autor Oliver Schmitt
Datum 21.01.2014
Lesezeit 6 Minuten

Im abgelaufenen Jahr 2013 hat das mobile Internet einen grossen Schritt nach vorne getan. Nie zuvor gab es mehr Mobile Devices und mobile Nutzer.

Smartphone-Marktdurchdringung D-A-CH_neu
Smartphone-Marktdurchdringung D-A-CH, Quelle: Google

Damit einhergehend hat sich auch das Verhalten der Nutzer verändert. Immer häufiger werden die verschiedenen Devices simultan genutzt und es wird mobil gesurft oder es werden mobil E-Mails gecheckt, während gleichzeitig TV geschaut oder ein Buch gelesen wird. «Always online» hat damit eine neue Qualität in der Mediennutzung erfahren.

Doch wenn ich mit einem Smartphone und häufig auch noch mit einem Tablet durch das Internet surfe, so fällt rasch auf: Das mobile Internet ist längst noch nicht dort angekommen, wo es sein könnte und sollte. Ständig begegnen uns noch Websites und Newsletter, die nicht mobil-optimiert sind.

Eine fehlende Mobil-Optimierung bei Websites und Newslettern bedeutet einen Wettbewerbsnachteil

2014 wird sich dies (hoffentlich) ändern. Denn inzwischen stehen Mobil-Optimierung oder Responsive Webdesign ganz oben auf den To-do-Listen der meisten Unternehmen. Zu Recht. Denn war gestern eine mobil-optimierte Website noch als Alleinstellungsmerkmal ein Wettbewerbsvorteil, so werden Websites ohne Mobil-Optimierung in diesem Jahr einen klaren Wettbewerbsnachteil erfahren. Denn immer mehr Transaktionen verlagern sich in die mobile Nutzung und beflügeln so M-Commerce und Mobile Shopping.

Websites, die auch mobil hervorragend funktionieren, beflügeln die positive Markenerfahrung

Doch es geht nicht um Monetarisierung alleine, sondern auch um die eigene Reputation. Denn zu einem modernen Unternehmensauftritt oder E-Shop wird 2014 zwingend die Mobil-Optimierung gehören. Und damit ist keineswegs nur die Mobilfähigkeit gemeint, die darin besteht, dass die eigene Website irgendwie mit viel Zoomen und Verschieben genutzt werden kann. Nein. Vielmehr geht es darum, die Website für verschiedenste Auflösungen, Bedienkonzepte und Bandbreiten zu optimieren.

Mobile Geräte
Quelle: Brad Frost

Responsive Webdesign ermöglicht die Optimierung für verschiedenste Auflösungen

Die Anzahl verschiedener Devices und deren mögliche Screenauflösungen ist unüberschaubar geworden. Konzepte, die darauf beruhen, auf bestimmte Devices wie das iPhone zu optimieren, sind nicht mehr State of the Art. Stattdessen müssen Websites so umgesetzt werden, dass sie flexibel auf verschiedene Screen-Auflösungen reagieren können und somit auch mit künftigen Endgeräten kompatibel sind. Deshalb müssen moderne Websites responsive sein und sich im Sinne des Responsive-Webdesign-Konzepts automatisch und flexibel an die jeweilige Auflösung anpassen.

Touch-Steuerung stellt völlig andere Anforderungen

Nur auf Maus und Tastatur ausgelegte Bedienkonzepte sind im mobilen Internet nutzlos. Deshalb muss die Mobil-Optimierung von Navigationselementen und Formularen bereits in der Konzeptions- und Designphase bedacht werden. Klare Interaktionselemente sind gefragt, die auch mit grossen und ungeübten Fingern und auch unter widrigen Lichtverhältnissen wie starker Sonneneinstrahlung bedient werden können.

Performance macht den Unterschied

Nur Weniges schmerzt Nutzer mehr, als quälend langsame Websites. Gerade bei der mobilen Nutzung macht sich dieser Punkt besonders schnell bemerkbar, denn nicht überall steht die erhoffte Bandbreite zur Verfügung. Studien zeigen bereits, dass die Performance einer Website kritisch ist für deren Erfolg. Die Realität sieht leider noch anders aus, denn mehr als 80% der mobil-optimierten Websites laden für Smartphones eine ebenso grosse Datenmenge wie für Desktop-PCs. Von Performance-Optimierung also keine Spur. Insofern werden Techniken wie Responsive Images und Conditional Loading sowie die generelle Performance-Optimierung des Codes den feinen Unterschied zwischen Mobil-Erlebnis und Mobil-Frust ausmachen.

E-Mail-Marketing muss mobil-optimiert sein

Was für Websites und E-Shops gilt, gilt für das E-Mail-Marketing erst recht. Denn die meisten E-Mails werden inzwischen mobil gelesen. Und damit die Produkte und Botschaften des eigenen Unternehmens auch wirklich ankommen und nicht wegen fehlender Optimierung für Mobile Devices gelöscht werden, müssen auch E-Mailings und Newsletter zwingend mobil-optimiert sein.

Mobil muss in der gesamten Customer Journey bedacht werden

Noch erfolgreicher können Unternehmen sein, wenn Mobil-Optimierung nicht nur zum Pflichtprogramm für Website und Newsletter wird, sondern wenn die Mobil-Optimierung über die gesamte Customer Journey und bei allen Customer Touchpoints bedacht wird. Warum nicht bereits auf Plakaten oder in Schaufenstern Mobile Shopping ermöglichen? Warum nicht zusätzliche Produktinformationen via QR-Codes auf Produktverpackungen bereitstellen oder den nächsten Messebesuch durch mobile Zusatzinformationen oder Augmented Reality zum Erlebnis werden lassen?

Virtual Store Coopathome Zürich Bahnhof
Virtuelle Filiale von Coop am Zürcher Hauptbahnhof

Fazit

2014 ist das Jahr, in dem die Mobil-Optimierung endgültig von der Kür zur Pflicht wird. Die inhaltlichen und visuellen Konzepte sind erprobt und auch technologisch haben Content Management Systeme (CMS) & Co. aufgerüstet und sind bereit für «Mobile». Die Nutzer betrachten mobiles Surfen als Selbstverständlichkeit und erwarten funktionierende, mobile Erlebnisse. Wer als Unternehmen noch einen Schritt weiter gehen möchte und deshalb «Mobile» bei allen Aktivitäten mitdenkt, kann jetzt eine ganz neue Customer Experience kreieren.

 

Oliver Schmitt, re-lounge GmbH

Oliver Schmitt

Geschäftsführer und Gründer re-lounge GmbH

Als Digitalagentur betreut re-lounge Kunden des grösseren Mittelstands in Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Schmitt lebt das Web seit dem Beginn seines Medieninformatikstudiums Mitte der 90er Jahre. Bei re-lounge ist Oliver Schmitt u.a. für die Strategieberatung der Kunden verantwortlich. Seine Schwerpunkte sind digitale Trends, Mobile, E-Mail-Marketing, Social Media und Content Management, zu denen er auch als Referent aktiv ist.
Er twittert unter @oliverschmitt.


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