Digital Publishing: eine Einführung

Autor Administrator
Datum 19.06.2013
Lesezeit 4 Minuten

Heutzutage werden immer mehr Inhalte über den Bildschirm konsumiert. Bücher, welche seit Gutenberg die Hauptquelle für die Inhaltsvermittlung waren, werden mehr und mehr von Screens in verschiedensten Grössen abgelöst. Die Verlagerung vom Papier auf den Screen löst einen Paradigmenwechsel in der Distribution von Inhalten und im Leseverhalten aus.

Die Unterschiede

Zwischen digitalen und analogen Publikationen gibt es einige wichtige Unterschiede.

  • Verfügbarkeit: Online-Shops haben rund um die Uhr geöffnet.
  • Interaktion: Leser von digitalen Publikationen können untereinander und mit dem Autor sehr einfach kommunizieren.
  • Analyse: Das Lese-Verhalten ist auf digitalen Publikationen detailliert nachvollziehbar.
  • Distribution: Der Vertrieb via Internet gestaltet sich um ein Vielfaches günstiger als Druck und Auslieferung von analogen Publikationen.
  • «Gut zum Druck»: Digitale Publikationen können jederzeit verändert werden. Im Internet gibt es keinen fixen Redaktionsschluss.
  • Form: Während die Inhalte gedruckter Publikationen nur für ein Format aufbereitet werden, müssen digitale Inhalte auf verschiedenen Betriebssystemen und Bildschirmgrössen lesbar sein.

Digitale Publikationen werden das gedruckte Wort in vielen Bereichen Schritt für Schritt ablösen. Mit dieser Tatsache vor Augen stellt sich die Frage nach der richtigen Form.

Laufende und abgeschlossene Publikationen

Laufende Publikationen sind Plattformen mit konstantem Informationsfluss wie

Diese Art von Publikationen lebt von der Aktualität. Sie liefern stetig neue Inhalte, die oft nur im Internet verfügbar sind.

Bei abgeschlossenen Publikationen, wie periodisch erscheinende Magazine (Das Magazin) oder Bücher, ist es sinnvoll diese offline zugänglich zu machen. Dafür wurde bisher standardmässig das PDF verwendet. Allerdings sind A4-PDF auf einem Smartphone nur schlecht leserbar…

Die Antwort auf das Problem heisst EPUB. Das Format basiert auf HTML und CSS und passt den Inhalt der jeweiligen Bildschirmgrösse an. Der Text behält eine leserbare Schriftgrösse, indem er auf mehrere Seiten verteilt wird. Wie beim PDF benötigt man auch für EPUB einen Reader.

EPUB-Reader sind meist in eine App integriert, die Buchhandlung, Büchergestell und eben den Reader vereint. Herausgeber digitaler Publikationen stehen vor der Entscheidung ob bestehende Lösungen wie der “Zeitungskiosk” von Apple, oder eine eigene App genutzt werden sollen. Vereinfacht gesagt, lautet die Frage: Beim Grossisten im Regal stehen oder einen eigenen Laden eröffnen? Oder beides?

How to EPUB?

Es gibt verschiedene Wege ein EPUB herzustellen.

1. EPUB-Editoren

Der einfachste und kostengünstigste Weg zum EPUB führt über einen kostenlosen EPUB-Editor. Dazu gehören Sigilpressbooks und der iBooks Author von Apple. Sie sind einfach zu bedienen, die gestalterischen Möglichkeiten sind allerdings beschränkt. Um das EPUB-Format kennen zu lernen, sind diese Editoren aber sehr gut geeignet.

2. InDesign

InDesign erlaubt einen Export als EPUB. Allerdings muss ein Layout, welches für die Printversion in InDesign erstellt wurde,  für die EPUB-Version stark abgeändert werden. Für ein Buch kann ein spezielles Layout durchaus sinnvoll sein, bei periodisch erscheinenden Publikationen ist der Aufwand aber zu gross.

3. Redaktionssysteme

Eine weitere Möglichkeit ein EPUB zu generieren, ist die automatisierte Erstellung aus einem Redaktionssystem. Das Redaktionssystem muss eingerichtet werden, was Initialaufwand bedeutet. Danach ist es aber die effizienteste Lösung für periodisch erscheinende Publikationen.

Zusammengefasst: die Form der EPUB-Erstellung hängt von der Art der Publikation ab. Soll es ein spezielles Design sein oder eine möglichst effiziente Produktion?


Über den Autor

Administrator