Virtualisierung mit Citrix - Stephan Pfister der Conapro GmbH im Interview

Stephan Pfister, Citrix-Spezialist, sagt im Interview: «Ein grosser Vorteil von Citrix ist, dass sich sämtliche anderen Produkte des Herstellers nahtlos in das Gefüge einbinden lassen.» Was bietet Citrix sonst noch, was VMware und Microsoft nicht können? Lesen Sie hier das Interview mit dem Geschäftsführer der Conapro GmbH.

Autor Christine Mäder
Datum 26.02.2013
Lesezeit 5 Minuten

Virtual Deep-DiveWas bietet die Virtualisierungslösung Citrix, was VMware und Microsoft nicht können? Stephan Pfister, Fachbereichsleiter Citrix bei Digicomp und Geschäftsführer Conapro GmbH, stand uns Red und Antwort zu Citrix.

Digicomp: Welches ist die grösste Stärke von Citrix?

Stephan Pfister: Es klingt vielleicht ein wenig abgedroschen, aber nie war der Slogan «anywhere, anytime, anyplace and any device» so im Fokus wie heute, wo Mobilität und Individualisierung auch in den Business-Bereichen unaufhaltsam voranschreiten. Der Citrix Receiver ist da die Komponente, die alle Möglichkeiten offen lässt und sämtliche Aspekte wie Sicherheit, Applikationen on demand, Betriebssysteme, Shared Desktops und Bring Your Own Device unternehmensweit abdeckt.

Was kann Citrix, was andere Virtualisierungstechniken nicht können?

Der Vorteil der Citrix-Virtualisierungsplattform ist sicherlich, dass sämtliche anderen Produkte von Citrix sich nahtlos in das Gefüge einbinden lassen und Citrix für viele Funktionen auch virtuelle Appliances zur Verfügung stellt. Ein weiterer Vorteil ist, dass alle anderen Produkte von Citrix auch in fremde Virtualisierungsplattformen nahezu ohne Einschränkungen integrierbar sind.

Was ist deiner Meinung nach die grösste Schwäche von Citrix?

Mittlerweile ist von der Virtualisierungsschicht sehr viel abhängig. Mit dem stetig wachsenden Citrix-Produktportfolio wird es immer schwieriger, sämtliche Eventualitäten und Einstellungen über alle Produkte hinweg durchgehend sauber weiterzuentwickeln. Daher werden die Updatezyklen der Virtualisierungsplattfom im Gegensatz zu früher länger dauern und die Tests nach Updates mehr Zeit beanspruchen.

Wie sieht es mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis aus? Wer hat dort die Nase vorn?

Für mich wäre ein Preisvergleich ein Apfel-Birnen-Vergleich. Alle Virtualisierungsplattformen bieten aussergewöhnliche Mehrwerte, am Ende entscheidend ist, was der Kunde mit der Plattform umsetzen will und wie er sein Rechenzentrum in Zukunft betreiben möchte.

Für wen (KMU, Grosskonzern etc.) ist die Lösung ausgelegt?

Die Lösung ist absolut skalier- und individuell lizenzierbar. Daher gibt es keine Einschränkungen in Bezug auf Grösse und Art der Firmen, die Citrix-Lösungen einsetzen möchten.

Für welche Probleme wurde das Produkt ursprünglich konzipiert, wie hat es das gelöst und wie hat es sich weiterentwickelt?

Das Produkt wurde nicht als Problemlösung sondern als Technologiefortschritt entwickelt. Zu Beginn wurde der Citrix XenServer aus der Open-Source-Plattform Xen losgelöst und mit diversen Features und grafischen Menüs aufgewertet. In den letzten drei Jahren wurde sehr viel Know-how in das Produkt gesteckt, um vor allem auch bei den bevorstehenden Desktop-Virtualisierungs-Projekten eine Plattform zu haben, die auch den Ansprüchen von mehreren tausend virtuellen Arbeitsplätzen gerecht werden kann.

Wie schätzt du die zukünftige Strategie von Citrix ein? Wohin geht die Reise? Was wird verbessert? Was kommt neu dazu?

Die Strategie wurde von Citrix auch an den letzten Veranstaltungen immer wieder untermauert: Der Citrix XenServer ist und bleibt ein strategisches Produkt, das unabhängig von den Mitbewerbern im Markt agiert und für gesamtheitliche Citrix-Lösungen den besten Kosten-Nutzen-Effekt garantiert. Natürlich wird im Hause Citrix auch weiterhin grossen Wert darauf gelegt, dass alle anderen Produkte wie XenApp, XenDesktop, XenClient usw. auch einfach und effizient auf allen anderen Virtualisierungsplattformen uneingeschränkt nutzbar sind.

Du bist Spezialist im Bereich Citrix und sicherlich davon überzeugt, dass dies die richtige Lösung ist. Wird dies auch in drei Jahren deine Meinung sein?

Die letzten 20 Jahre stand bei Citrix Desktop Sharing und Applikationsbereitstellung im Vordergrund, die nächsten Jahre wird sich Citrix vor allem um die Themen Cloud Computing mit Netscaler, VDI mit XenDesktp, XenClient (BYOD) und Applikationsbereitstellung kümmern. Daher bin ich mir ganz sicher, dass die nächsten Jahre sehr viel Potenzial bieten, die IT-Landschaften grundsätzlich zu verändern und nachhaltig neu zu prägen – und da wird Citrix mit ihren Lösungen an vorderster Front mit dabei sein.

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Über den Autor

Christine Mäder

Christine Mäder verfügt über einen Bachelor of Arts ZFH in Übersetzen der ZHAW und einen Master of Advanced Studies in Marketing Management der Uni Basel. Nach der Ausbildung zur Buchhändlerin stiess sie 2008 während dem Übersetzerstudium zu Digicomp und sorgte als Lektorin für den sprachlichen Durchblick. Nach einem Abstecher in den Sprachdienst eines Schweizer Konzerns, unterstützte sie bei Digicomp das Marketing-Communications-Team in sämtlichen Bereichen.