Die fünf heissesten Jobtrends für Developer

In praktisch keinem Berufsfeld wechseln die Anforderungen derart schnell wie in der Software-Programmierung. Neue Sprachen, neue Geräte, neue Bedürfnisse und neue Projektmethoden bieten Chancen und Risiken für Entwickler auf dem Arbeitsmarkt. Wir stellen die fünf heissesten Trends auf dem US-Arbeitsmarkt vor.

Autor Oliver Müller
Datum 21.11.2012
Lesezeit 4 Minuten

In praktisch keinem Berufsfeld wechseln die Anforderungen derart schnell wie in der Software-Programmierung. Neue Sprachen, neue Geräte, neue Bedürfnisse und neue Projektmethoden bieten Chancen und Risiken für Entwickler auf dem Arbeitsmarkt. Wir stellen die fünf heissesten Trends auf dem US-Arbeitsmarkt vor. 

Für Developer ändert sich nichts, wenn sich alles um sie herum ändert. Sie kennen die Situation und passen sich sehr flexibel an. Gut dokumentierte Foren, Manuals, Blogs zu Programmiersprachen und ab und zu ein Seminar helfen den Entwicklern dabei, up to date zu bleiben.

Die Schwierigkeit besteht darin, in der unüberschaubaren Masse von Sprachen, Geräten, Applikationen und Methoden auf das richtige Pferd zu setzen. Wir haben uns auf SimplyHired.com die neusten Jobtrends aus den USA angeschaut.

Trend 1: Mobile Development +84%

Die Webstatistiken zeigen seit Langem ein enormes Wachstum bei den Webzugriffen über Mobile Devices. Apps schiessen wie Pilze aus dem Boden. Die Verkaufszahlen von Mobiles und Tablets sorgen für heisse Köpfe bei den Herstellern und machten aus Apple das wertvollste Unternehmen auf Erden.

Für Entwickler im Mobile-Bereich zeigt die Grafik eine Zunahme in den Jobausschreibungen von 84% in einem Jahr:

And the winner is:

Entwickler mit Hands-on-Kenntnissen mehrerer Mobile-Programmiersprachen sind enorm gefragt.

IOS and Android: +101%


Trend 2: Lernen Sie mehr als eine Sprache +114%

Die Prinzipien hinter den Programmiersprachen sind meist dieselben. Konzentrieren Sie sich nicht nur auf eine Sprache, sondern lassen Sie sich von anderen Sprachen inspirieren. Denn: Im Web verschmelzen viele verschiedene programmierte Systeme zu einer Oberfläche. Wer sich in allen Programmsprachen auskennt, hat es einfacher, die Systeme zu integrieren. Und wird dadurch zum heissen Entwickler-Jobkandidat.

Positive Trends: PHP +17%, Ruby on Rails +20%, Python +30%

Negative Trends: Java 4%, .NET – 15%

Trend 3: Scrum + 17%

User-Bedürfnisse ändern sich rasant. Gestern noch war MySpace in, heute eine tote Wiese. Yahoo und AOL waren Branchenleader, heute beherrschen Google, Apple und Amazon das Web. Facebook entwickelt laufend neue Features, die in Echtzeit an User übergeben werden – teilweise auch zu deren Ungemach. Apple führt IOS 6 ein, vergisst aber, die Karten-Applikation zu testen. Es läuft unendlich viel in der Entwicklerwelt. Dafür benötigen wir agile Methoden im Projektmanagement wie Scrum.

Zum Vergleich:

Project Management hat 10% eingebüsst.


Trend 4: Usability-Experten +22%

Entwicklungen werden nicht für Geräte geschrieben, sondern für Menschen – egal, mit welchem Gerät auf eine Applikation zugegriffen wird. App-Entwickler sollten nicht das Gerät im Auge haben, sondern den Nutzen für den User und diesem barrierefrei die Lösungen für alle Geräte anbieten. Der Experte für Usability hat den User im Zentrum und programmiert exakt nach dessen Bedürfnissen.

22% mehr Jobs in einem Jahr mit dem Begriff «Usability»:

 

Trend 5: Application Lifecycle Management (ALM) + 20%

Produktivität und Qualität stehen im Fokus von ALM. Der Trend kann in Zusammenhang mit agilen Methoden und schnell wechselnden User-Bedürfnissen gesehen werden. Schneller entwickeln, effizienter unterhalten und zum rechten Zeitpunkt entsorgen – salopp kann ALM so umschrieben werden. Vor allem mit der Entsorgung tun sich viele Unternehmen schwer. Aber alte Applikationen erschweren die Modernisierung und die Produktivitätsgewinne. Wer in Zukunft früh erkennt, wann der Lifecycle einer Applikation zu Ende geht, hat genügend Vorsprung, um den Nachfolger zu planen.


Über den Autor

Oliver Müller

Seit Juni 2012 ist Oliver Müller für das Business Development bei Digicomp verantwortlich. Er führte in dieser Funktion die Geschäfte der Somexcloud seit dem Zusammenschluss mit Digicomp und verantwortete den Aufbau neuer Lehrgänge und Kurse in Digitalem Marketing und Social Selling. Als Scrum Master hat er für Digicomp das Framework auf Unternehmensweiterbildungen adaptiert und leitet nun agile Lernsprints in Firmen mit dem Ziel "Mastering Digital Change". Mit seiner eigenen Kommunikationsfirma «King Content GmbH» berät Unternehmen in der strategischen Verwendung von digitalem Content zur Leadgenerierung oder Marketing Automation. Privat verbringt er seine Zeit in den Bündner Bergen bei Skifahren, Tennisspielen und Wein trinken vor dem Kaminfeuer.