BIM: Digitale Koordination und Kollaboration 2.0

BIM (Building Information Modeling) ist das Buzzword der Baubranche. Zurecht, denn mit der neuen Methode lassen sich Bauprojekte wesentlich effizienter und kostengünstiger planen, ausführen und bewirtschaften.

Autor Daniel Traxl
Datum 11.11.2020
Lesezeit 4 Minuten

Bild: Revizto – Vizerra SA

Die Digitalisierung in der Baubranche schreitet in grossen Schritten voran. Vor allem durch die Methode des Building Information Modelings (kurz: BIM) ergeben sich grosse Vorteile, vor allem, wenn es um die Kollaboration zwischen Fachleuten in der Planung und Ausführung von Bauwerken geht.

Hier hat sich in den letzten fünf Jahren sehr viel getan. Was genau, möchte ich euch in meinem Blog näherbringen.

Oldschool: 2D-Pläne

Bis vor wenigen Jahren wurden die meisten Bauprojekte «konventionell» geplant und ausgeführt. Diese konventionelle Methodik bestand vornehmlich aus 2D-Skizzen und Zeichnungen. Der 2D-Plan war das zentrale Instrument von Architekten, Ingenieuren und Bauleitern, wenn es um die technische Kommunikation auf der Baustelle ging.

Diese Arbeitsweise erforderte gleichzeitig ein hohes Mass an Verständnis für die Abläufe und der Planinhalte. Missverständnisse und Fehlinterpretationen waren vorprogrammiert – und somit auch hohe Folgekosten.

Machen wir einen Sprung in die Gegenwart. Das Jahr 2020 hat unsere Arbeitsweisen und Tools neu definiert.

Bild: Revizto – Vizerra SA

Newschool: BIM Koordinationsmodell

Noch nie war Digitalisierung wichtiger als in diesen Zeiten. Wir mussten uns im Homeoffice neu organisieren und Meetings virtuell abhalten. Umso wichtiger ist es auch, dass nicht nur unsere Arbeitsweise den neuen Anforderungen gerecht wird, sondern auch unsere Tools harmonieren. Für die Baubranche bedeutet dies vor allem die Optimierung der konventionellen Arbeitsinstrumente hin zu zeitgemässen und wegweisenden Technologien. 

Inzwischen ist in vielen Projekten das BIM-Koordinationsmodell die Drehscheibe aller Informationen. Architekten und Fachplaner stellen Ihre Fachmodelle zur Verfügung, welche dann übergreifend in einem zentralen Modell zusammengeführt werden.

Dieses digitale Koordinationsmodell bietet beispielweise die Möglichkeit, Kollisionen zu detektieren, auf einfache Art und Weise miteinander im Modell zu kommunizieren und Pendenzen termingerecht zwischen den Beteiligten auszutauschen und zuzuweisen. 

Die Vorteile der BIM Koordination

Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

  • Die Kollaboration zwischen den einzelnen Projektbeteiligten wird deutlich vereinfacht.
  • Anpassungen an den einzelnen Fachmodellen sind nach erfolgter Synchronisation sofort im Gesamtmodell ersichtlich.
  • Die Fehlerquote sinkt auf ein Minimum, da auch Laien sich schnell im digitalen Gebäude zurechtfinden und grobe Kollisionen erkennen können. 
  • Dies bewirkt im Umkehrschluss natürlich auch eine Mehrkostenreduktion, die unter Umständen erst im späteren Realisationsprozess zum Tragen käme.

Bild: Revizto – Vizerra SA

Neue Chancen

Gegenüber der konventionellen 2D-Methodik mit Lagekonzepten ist es im 3D-Modell möglich, komplexe Gebäude und deren Infrastrukturen darzustellen. Ausserdem sind wichtige Grundlagen, wie Platzbedarf und die räumlichen Gegebenheiten, auf einen Blick zu erkennen. 

Ohne über tiefgreifende Fachkenntnis der einzelnen Gewerke zu verfügen, können mit Hilfe der digitalen Kollisionsprüfung Schwachstellen in der Koordination sehr akkurat aufgezeigt werden. 

Zum Schluss bleibt nur noch eine Frage: Wann starten Sie in Ihren Projekten mit Koordination und Kollaboration 2.0 durch?

Neues Kursangebot: Open BIM Koordination («OPNBIM»)

Lernen Sie in 3 Kurstagen die Grundlagen der BIM-Koordination und die gängigen Tools für den Modellaustausch mit anderen Fachplanern kennen. 

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Über den Autor

Daniel Traxl

Daniel Traxl ist als BIM-Koordinator und Planer seit 10 Jahren in der Gebäudetechnik-Planung und -Projektleitung tätig. Seit 2012 beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema BIM (Building Information Modeling) und dem digitalen Bauprozess. Von der Machbarkeitsstudie bis zur Realisierung konnte Daniel viele spannende Projekte umsetzen und freut sich nun, diese Erfahrung mit Ihnen teilen zu dürfen und Sie im Bereich CAD/BIM einen Schritt weiterzubringen.