«Kontinuierliche Weiterbildung in der Webentwicklung ist ein Muss»

Die Webentwicklung hat in den letzten Jahren rasante Fortschritte gemacht. In welche Aus- und Weiterbildungen Unternehmen und Mitarbeitende jetzt investieren sollten, um am Ball zu bleiben, sagt Mirko Eberlein, Senior Developer bei der WebGate Consulting AG und Trainer für Webentwicklung und Java.

Autor Mirko Eberlein
Datum 03.09.2022
Lesezeit 5 Minuten

Aktuelles Know-how in der Webentwicklung hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Viele Unternehmen unterschätzen den Investitionsbedarf in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden und verpassen dadurch wichtige Entwicklungen. Denn auch Mitarbeitende, die mit hervorragenden Kenntnissen in einer Firma gestartet sind, verpassen ohne regelmässige Weiterbildungen wichtige Entwicklungen. Sie lernen die neuen Funktionen und sprachlichen Mittel nicht kennen, die Unternehmen viel Zeit und Geld sparen könnten. Die Ursache liegt in der ständigen Weiterentwicklung der Webgrundlagen HTML, CSS und Javascript. Diese lösen oft aufwändig programmierte Brücken ab. Javascript zum Beispiel wurde seit 2015 jährlich aktualisiert.

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In vielen Fällen könnten mit grossem Aufwand programmierte Brücken durch eine schlankere und kosteneffizientere Alternative ersetzt werden. Mangelnde Kenntnisse der aktuellen Möglichkeiten verhindern die optimale Nutzung der Grundlagen und Frameworks.

Jede Weiterbildung startet bei den Grundlagen

Nun können Unternehmen ihre Mitarbeitenden selbstverständlich nicht in allen Themen permanent schulen. Allein die Liste von Javascript-Frameworks ist lang: Angular, Vue oder React, um nur einige zu nennen. Die meisten Unternehmen setzen in der Webentwicklung allerdings nur auf eines oder wenige Frameworks.

Ein Webentwickler sollte deshalb vor allem die Grundlagen beherrschen und zusätzlich ein Experte für die in seinem Unternehmen verwendeten Frameworks sein.  Für Mitarbeitende, die über ein solides Grundlagenwissen verfügen, wird der Einstieg in die Spezialisierung wesentlich einfacher. Mit einer Investition in die Grundlagenausbildung und Spezialisierung in die firmenspezifisch verwendeten Frameworks können deshalb beide, Mitarbeitende und Unternehmen, langfristig profitieren.

Cloud, Jira, Jenkins, DevOps

Die Cloud bleibt auch weiterhin eine zentrale Grundlage in der Webentwicklung. Denn die Webentwicklung kann durch die angebotenen Dienste von den verschiedenen Cloud-Anbietern wie Microsoft, AWS oder Google enorm vereinfacht werden. Durch den Einsatz von Cloud-basierten Standardlösungen kann bei der Webentwicklung viel Zeit bei der Implementierung eingespart werden, was dem Unternehmen zugute kommt. Beispielsweise können zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit von Anwendungen KI-Services eingesetzt werden. 

Unternehmen, die in der Web­entwicklung auf die Cloud setzen, sollten ihre Mitarbeitenden deshalb ebenfalls in den Diensten des jeweiligen Cloud-Anbieters ausbilden. Webentwicklerinnen und -entwickler sollten zumindest die Grundlagen des Build-Prozesses kennen. Und da die Cloud-Anbieter ihre Dienste laufend weiterentwickeln und ausbauen, ist auch die Weiterbildung der Mitarbeitenden zentral.

Immer wichtiger werden zudem Kenntnisse der Management Tools wie Jira zur Steuerung von Projektteams, der Infrastruktur wie Jenkins oder Code Build sowie DevOps für die Gestaltung von Prozessen. Beispielsweise sparen Unternehmen bei der Auslieferung von Anwendungen viel Zeit und machen Release-Prozess noch sicherer, wenn DevOps-Verfahren wie Continious Integration und Continious Deployment eingesetzt werden.

Wie schaffen Unternehmen einen Rahmen für kontinuierliche Weiterbildung?

Alle Unternehmen haben sehr unterschiedliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einige bilden sich freiwillig in ihrer Freizeit weiter, andere brauchen aktive Unterstützung. Beispielsweise können die besonders Wissbegierigen als Botschafter fungieren und ihr Wissen in Teamsitzungen oder am Arbeitsplatz weitergeben. Bei Bedarf sollten Mitarbeitende aber auch Zugang zu externen Schulungen erhalten, um sich die Grundagen neuer Themen zu erarbeiten oder sich zu spezialisieren.

Viele Trainings und Zertifizierungen werden heute online und on-demand angeboten. Ein Weg, der sich für viele Unternehmen naheliegt, da die Mitarbeitenden diese flexibel, je nach Arbeitsbelastung, absolvieren können. Auf Dauer werden digitale Lernformen den Präsenztrainings meines Erachtens jedoch nicht ersetzen, sondern nur ergänzen können. Die physische Präsenz ermöglicht eine Interaktion der Kursteilnehmenden mit den Expertinnen und Experten, so dass Fragen zeitnah beantwortet oder Erfahrungen eingebracht werden können.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Kontunuierliche Weiterbildung in der Webentwicklung ist ein Muss! Auch in den kommenden Jahren wird jede Weiterbildung bei den Grundlagen starten und Kurs für Kurs zum Expertenwissen führen. Die Form der Weiterbildung, ob online, offline, Intensiv- oder Wiederholungskurse, sollte auf die individuelle Situation der Mitarbeitenden in Einklang mit der des Unternehmens bestimmt werden.

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Über den Autor

Mirko Eberlein

Mirko Eberlein ist Senior Developer bei der Webgate Consulting AG und Trainer im Bereich Webentwicklung bei Digicomp. Er ist seit 17 Jahren im IT-Umfeld tätig und sich über die Jahre Wissen über verschiedene Programmiersprachen angeeignet. Er versucht sich stets neue Techniken und Trends anzusehen.