Veeam 9.5 U 4: Einführung in die neue Capacity Tier

Alle warten auf Veeam V10. Dabei wurden jüngst in Veeam 9.5 U4 viele neue spannende Features integriert. Zum Beispiel die Capacity Tier. Eine Einführung.

Autor Rinon Belegu
Datum 29.07.2019
Lesezeit 3 Minuten

Wir warten schon lange auf Veeam V10. Auf der Veeam ON in Miami wurde nun endlich bestätigt, dass es noch dieses Jahr auf den Markt kommt. Allerdings sind durch die diversen Veeam-Updates bereits einige der versprochenen Veeam V10 Features in Veeam 9.5 U4 integriert.

Diese neuen Features sind aber unter den Kunden noch weitgehend unbekannt. In diesem Blog werde ich auf den neuen «Capacity Tier» eingehen.

Einführung in die Capacity Tier

Schritt 1: Erfassen eines Zieles für den Capacity-Tier

Um den Capacity Tier zu nutzen, füge ich zuerst einen «S3-Compatible»-Speicher hinzu. In meinem Beispiel nehme ich eine Open-Source Lösung die ihr auf «min.io» findet.

Im Bereich «Backup Repositories» füge ich ein neues hinzu:

Im Wizard wähle ich jetzt «Object Storage» aus:

Wie ihr im nächsten Fenster seht, werden folgende Endpunkte unterstützt:

Anschliessend wähle ich einen Namen für das neue Repository:

Ich muss nun den Endpunkt und die Credentials angeben. In meinem Lab-Beispiel jetzt unverschlüsselt per «http»:

Ich kann hier auch eine Region definieren.

Sollten nicht alle Repository Server Zugriff auf den Endpunkt haben, so kann man einen «Gateway» Server definieren:

Nach dem Bestätigen mit «Next» werden die Informationen zum Object-Storage angezeigt:

Im nächsten Fenster kann ich ein Bucket und einen «Ordner» wählen. Allenfalls bestimme ich hier auch eine Limitation des Speichers, der verwendet werden darf.

Wenn ihr euch mit Object Storage auskennt, wisst ihr, dass es theoretisch keine «Ordner» gibt. Es ist nur ein Teil des «Keys» zum Object:

Auf der Zusammenfassungsseite bestätigen wir mit «Finish»:

Somit ist der erste Schritt, das Erfassen eines Zieles für den Capacity-Tier abgeschlossen.

Nun müssen wir es auf unserem Scale Out Backup Repository (SOBR) noch aktivieren. Dazu habe ich einen Demo-SOBR erstellt.

Schritt2: Ziel für den Capacity Tier aktivieren

In den Einstellungen des Repositories «Capacity_Activated» gehen wir auf den «Capacity Tier» Reiter:

Hier aktivieren wir die Funktion und wählen im Drop-Down das gewünschte Ziel aus:

Weiter kann ich unter «Window..» einstellen, wann dieser Shift geschieht:

Somit kann ich bei einer Auslagerung zu einem Cloud Provider z.B. die Internet-Leitung unter Tags schonen.

Die wichtigste Option ist hier, nach wie vielen Tagen die Daten «geschoben» werden:

Im «Override…»-Untermenü kann ich die zeitliche Steuerung durch eine «Free-Space»-Definition übersteuern, so läuft keines meiner Extends voll:

Natürlich können wir auch «Client-Side-Encryption» aktivieren. Dadurch verschlüsselt Veeam die Daten, bevor er sie hochlädt:

Von mir aus gesehen, eine geniale Lösung und vielleicht der einfache Ersatz von Tapes?


Über den Autor

Rinon Belegu

Bereits während seiner Ausbildung zum Informatiker Systemtechnik hat sich Rinon Belegu konsequent mit den neusten Technologien von Microsoft und VEEAM auseinandergesetzt und sich unter anderem als einer der ersten Personen in der Schweiz als MCSE 2012 Private Cloud zertifiziert. Seine Spezialität sind Virtualisierung und System Center, wobei er auch auf die Backup-Problematik stiess. Hier hat er bereits einige Projekte mit VEEAM umgesetzt. Sein umfangreiches Wissen gibt er heute einerseits in verschiedensten Kundenprojekten, andererseits als MCT (Microsoft), VMCT (Veeam) und als erster AWS Certified Instructor weiter.