Moderne IT – Was braucht es für eine erfolgreiche IT-Implementation?

Was braucht es, um die IT aktuell zu halten und wie wird neue Software effizient eingeführt? Experte Mirko Colemberg erläutert, welche Schritte zu beachten sind, damit sich Firmen primär um das Kerngeschäft kümmern können und nicht um das Funktionieren der IT.

Autor Mirko Colemberg
Datum 31.10.2018
Lesezeit 5 Minuten

Dank diverser Windows-10- und natürlich «Modern Workplace»-Projekte erhalte ich Einblick in verschiedene Firmen und sehe immer mal wieder erstaunliche Sachen – im positiven und wie auch im negativen Sinne.

Das beginnt meistens bereits bei der Beantwortung der wesentlichen Fragen «Wie, Was, Wo und Wann». Unter dem Strich spielen dabei natürlich auch immer die Kosten eine grosse Rolle. Dazu ist Folgendes zu sagen: In vielen Firmen spielen sich meist dieselben Muster ab, die sich über die Jahre durchgesetzt und etabliert haben. Mit Windows 10 als Basis und dem «letzten» Client-Betriebssystem (sagt Microsoft) hat sich einiges geändert. Daher ist auch ein Umdenken in jeglichen Belangen seitens ICT nötig.

Windows 10 ist z.B. nicht mehr ein Betriebssystem für den PC (Hardware), sondern entwickelt für den User. In dieser Hinsicht ist natürlich bereits die Applikationsbewirtschaftung ein riesige Änderung. Neu werden Applikationen, sogenannte Apps, aus dem Store geladen.

Zusätzlich ist die klassische Verwaltung mittels eines Softwareverteil-Tools (System Center Configuration Manager) und den Azure-basierten Möglichkeiten (Microsoft Intune) eine weitere Konstellation, der Beachtung geschenkt werden muss.

Grundsätzlich müssen sich Firmen über drei wesentliche Punkte im Klaren sein

  1. WaaS-Strategie (Windows as a Service)
    In welchem Rhythmus werden die neuen Windows 10 Builds auf die Geräte verteilt?
  2. Applikationsstrategie
    Wie wird mit Applikation und Apps umgegangen, was wird eventuell abgelöst oder ersetzt?
  3. User-Schulung

Es ist essentiell, dass die User mit an Bord geholt und geschult werden. Aus Betroffenen sollen Beteiligte werden.

Damit lässt sich eine Schatten-IT bereits in einem hohen Masse verringern. Mitarbeitende sind nicht dumm, höchstens faul!

Wenn wir diese Punkte vorab klären und aufbereiten, steht einer erfolgreichen Migration auf Windows 10 und der eigenen digitalen Transformation nichts mehr im Wege. Diese Entscheidungen müssen natürlich auch vom Management mitgetragen und vor allem vorgelebt werden.

Wie geht es weiter?

Die obigen drei Punkte sind nicht in einem Zug erledigt, sondern sind ein Prozess und müssen ständig neu beurteilt werden. Die drei Punkte bilden die Basis und sollen weiterwachsen, müssen gelebt und laufend angepasst werden!

Die Applikationsstrategie – neue Software beschaffen und alte ausmisten

Als erster Schritt ist vor allem die Applikationsstrategie ausschlaggebend. Diese beginnt bei der Beschaffung von Software und führt bis hin zum «Ausmisten nicht mehr verwendeter Software». Aufgrund dessen sollten nicht nur die Entscheidungsträger die Software akkreditieren und sie dann der internen IT mit dem Auftrag weiterleiten, die Applikation auf alle Clients zu verteilen. Da eine Strategie für das Client Management mit Klassisch, Modern oder im Mixed Mode betriebene Geräte in einer Firma im Einsatz sind, kann nicht mehr einfach eine beliebige Applikation nach dem Stil «Mach mal» eingesetzt werden. Eine Applikation muss gewisse Anforderungen erfüllen. Dabei ist nicht nur der Inhalt (was eine Applikation machen oder wie sie die Prozesse der Firma vereinfachen kann), sondern auch die Bewirtschaftung der Applikationen wesentlich!

Ansonsten wird die interne IT immer eine Kostenstelle sein, die «nur kostet» und keinen Ertrag bringt.

Die interne IT soll eine Firma dabei unterstützten, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren statt auf die IT.

Dieser Ansatz wird in Zukunft eine Firma von den Konkurrenten abheben und zum Erfolg führen.

Moderne IT am Beispiel eines Wechsels in die Cloud

Eine Migration von Microsoft Office in die Cloud (z.B. zu Office 365) bringt folgende Vorteile:

  • Keine Internen Server, die mit Beschaffung und Wartung viel Geld kosten
  • Office mit SharePoint Online, Exchange Online, Teams steht per default zur Verfügung
  • Aufwand reduziert sich auf Konfigurationsaufwand
  • Die Wartung der Produkte entfällt

Muss die Datenhaltung zwingend in der Schweiz sein? Das ist kein Problem, denn Microsoft baut zurzeit zwei Cloud-Rechenzentren in der Schweiz, welche ab Anfang 2019 produktiv in Betrieb sein sollten. Oftmals ist die Abwehrhaltung gegenüber der Cloud aus Datenschutzgründen aber oft eine Ausrede, weil man die Cloud nicht kennt und zu bequem ist, sich zu informieren oder beraten zu lassen.

Mit dem obigen Beispiel eines Wechsels in die Cloud können Kosteneinsparungen von bis zu 20% erzielt werden, ohne dass auch nur ein Mitarbeiter entlassen werden muss. Häufig scheitert eine Modernisierung der IT-Prozesse an der Angst, dass dadurch Arbeit wegrationalisiert wird. Die benötigte Arbeit und das Pensum wird nicht weniger, aber sie wandelt sich. Es lohnt sich also, sich mit dem Thema zu befassen. Bleiben Sie dran!


Über den Autor

Mirko Colemberg

IT faszinierte Mirko Colemberg schon in den 90er-Jahren. Vom Client Support mit User-Schulungen über unzählige Rollouts: Die Automatisierung im Clientbereich begeisterte ihn bereits zu NT-4.0-Zeiten (RIS). Standardisieren, automatisieren und erst dann anpassen – diesem Grundsatz ist er bis heute treu geblieben. Als Principal Workplace Consultant bei der baseVISION AG engagiert sich Mirko Colemberg umfassend für die Kunden mit MS-Produkten wie System Center Configuration Manager, MDT, SCUP, SCE, SUP, Intune und vielem mehr. Sein Wissen und seine Erfahrung gibt er gerne über blog.colemberg.ch weiter oder aber auch als Trainer (MCT). Zudem wurde Mirko mit dem MVP Award 2015 in ECM (Enterprise Client Management) ausgezeichnet.