Spielerisch Stakeholder analysieren mit dem Environment Grid

Digicomp Experte Christian Botta zeigt uns mit dem «Enviroment Grid» eine effiziente Methode, wie Sie auf spielerische Weise Ihre Stakeholder analysieren und bewerten können.

Autor Christian Botta
Datum 27.08.2018
Lesezeit 5 Minuten

Ein zentraler Erfolgsfaktor für erfolgreiche Projekte ist ein professionelles Stakeholdermanagement. Als Stakeholder wird eine Person oder Gruppe bezeichnet, die ein berechtigtes Interesse am Verlauf oder Ergebnis eines Prozesses oder Projektes hat. Und genau um diese Personen müssen Sie sich im Rahmen Ihres Projektes kümmern.

Zunächst einmal geht es darum, die Stakeholder zu identifizieren, im zweiten Schritt sollten Sie den Einfluss der Personen auf Ihr Projekt bewerten und im dritten Schritt sollten Sie noch die Beziehungen zwischen den Stakeholdern analysieren. Wenn Sie nun diese Informationen, wie nachfolgend dargestellt, in einer Stakeholder Map zusammentragen, können Sie relativ einfach das Umfeld Ihres Projektes, Produktes oder Unternehmens darstellen.

stakeholder analyse

Mit Hilfe der Map sehen Sie ebenfalls, ob die Stakeholder Ihnen wohlgesonnen sind, eher als Gegner eingestuft werden sollten oder aber als neutral zu betrachten sind. Wichtig ist, dass eine Stakeholdermap ein lebendes Dokument ist. Anfängliche Befürworter können sich im Laufe der Zeit vom Projekt abwenden, oder Stakeholdergruppen können sich gegenseitig beeinflussen.

Soweit die graue Theorie.

Bleibt die Frage: Wie erkenne ich, ob ein Stakeholder ein Befürworter, ein Gegner oder neutral eingestellt ist?

Enviroment Grid

Genau um dies herauszufinden, habe ich den Enviroment Grid entwickelt, der Ihnen ermöglicht, dies spielerisch im Team herauszufinden. Die Basis des Grids stellt eine Matrix dar, die im Laufe der Analyse sukzessive gefüllt wird. Diese Matrix können Sie auf ein Flipchart malen oder auch elektronisch anfertigen.

stakeholder analyse

In den Spaltenköpfen können Sie nun die Personen platzieren, die Sie analysieren möchten. Ob Sie die Namen der Personen in die Zellen schreiben, Fotos von ihnen einkleben oder die Personen einzeichnen, ist Ihnen überlassen. Wichtig ist an dieser Stelle nur, dass Sie etwas für finden, das für Sie passt.

Im zweiten Schritt benötigen Sie nun ein Kartendeck. Auf diesen Karten vermerken Sie Fragen, wie z.B.:

  • Zeigt die Person Interesse an unserem Vorhaben?
  • Ist die Person offen für Neues?
  • Kann unser Vorhaben einen persönlichen Nutzen für die Person haben?
  • Durch wen wird diese Person positiv beeinflusst?
  • Ist die Person eher berechenbar oder wankelmütig?

Sie sehen, all die Fragen sollen Ihnen helfen, Ihre Stakeholder besser einschätzen zu können.

Aber zurück zu unserem Grid: Ziehen Sie nun (z.B. gemeinsam mit Ihrem Projektteam) eine Karte aus dem Stapel und kleben Sie diese rechts neben die Personen-Felder in die Karten-Spalte.

Im letzten Schritt schreiben Sie nun in die Schnittpunkte zwischen Figuren und Fragen die personenspezifischen Antworten. Um das Ganze noch etwas aufzulockern, können Sie auch eine Icon-Box anfertigen, die z.B. mit Smileys, ja/nein-Symbolen oder Stickern bestückt ist. Es muss also nicht immer nur Text sein, der die Antworten in den Feldern der Matrix beschreibt.

Ein weiterer Pluspunkt des Tools ist, dass man es auch für weitere Einsatzgebiete hernehmen kann. So kann es beispielsweise zur Ermittlung von Talenten oder Werten im Rahmen einer Teamanalyse dienen.

Wenn Sie noch mehr solcher visuellen und spielerischen Tools kennenlernen möchten, kann ich Ihnen einerseits meine Kurse bei der Digicomp empfehlen und andererseits mein neues Buch «Business Visualisierung» ans Herz legen.

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Über den Autor

Christian Botta

Christian Botta, Jahrgang 1972, ist studierter Informationswissenschaftler und Chemie-Ingenieur. Seit über 15 Jahren ist er als Führungskraft, Projektmanager und Berater tätig. Neben Zertifizierungen im traditionellen Projektmanagement (PMP®) verfügt er auch über Zertifizierungen im agilen Umfeld als Scrum Master und Product Owner. Christian ist der festen Überzeugung, dass ein gut gefüllter Werkzeugkasten an Methoden, gepaart mit ausgeprägten Kommunikationsskills sowie Empathie und Intuition die Grundlage für ein erfolgreiches Projektmanager-Dasein sind. 2015 gründete Christian Visual Braindump, mit dem Ziel, die Themen Visualisierung und Projekte näher zusammenzubringen. Denn oft sagt ein Bild mehr als 1000 Konzeptseiten.  Christian Botta arbeitet darüber hinaus als Dozent, Trainer und Coach mit der Mission, Projekte anschaulich und erfolgreich zu gestalten.