Agile Methoden – die Umfrageresultate

Agile Methoden werden überall auf irgendeine Weise eingesetzt. Auch in Ihrem Unternehmen? Und halten sich alle daran? Oder wie gross ist der Gap zwischen schöner agiler Theorie und Entwickler-Alltag? Das wollten wir von unseren Lesern wissen. Lesen Sie hier die Resultate der Umfrage.

Autor Christine Mäder
Datum 25.04.2017
Lesezeit 4 Minuten

Agile Methoden werden überall auf irgendeine Weise eingesetzt. Auch in Ihrem Unternehmen? Und halten sich alle daran? Oder wie gross ist der Gap zwischen schöner agiler Theorie und Entwickler-Alltag? Das wollten wir von unseren Newsletter-Lesern wissen. Lesen Sie hier die Resultate der Umfrage.

Welche agile Methode setzen Sie in Ihrem Unternehmen ein?

Der Grossteil der Umfrageteilnehmenden setzt Scrum und/oder Kanban ein. Bei 20% werden im Unternehmen gar keine agilen Methoden eingesetzt: 50% Scrum, 60% Kanban-Methoden, 10% Design Driven Development (D3), 10% Extreme Programming, 10% Test Driven Development. 20% der Umfrageteilnehmenden gaben an, dass ihr Unternehmen keine agile Methode einsetzt.

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Welche agile Methode setzen Sie in Ihrem Unternehmen ein?

Wird die eingesetzte Methode konsequent eingesetzt?

Wir wollten wissen, ob die Methode 1 zu 1 gemäss Theorie im Unternehmen eingesetzt wird oder ob sie auf die Bedürfnisse des Unternehmens adaptiert wird, sprich, ob Teile der Methode angewandt werden, andere «nicht nützliche» weggelassen werden. 18% gab an, dass die verwendete Theorie konsequent aus der Theorie umgesetzt wird. 82% und damit die grosse Mehrheit adaptiert die eingesetzten Methoden bzw. setzen nur Teile davon im Unternehmen ein.

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Wird die eingesetzte Methode konsequent eingesetzt?

Und woran scheitert der konsequente Einsatz?

Die wenigen, die angaben, dass die Methode konsequent umgesetzt wird, gaben an, dass dies auch funktioniert. Jene Personen, die antworteten, dass die Methode adaptiert wird oder nur Teile davon eingesetzt würden, tun dies aus verschiedenen Gründen:

  • Mangelnde Überzeugung bei einzelnen
  • Zu grosses Unternehmen
  • Mangelnde Ausbildung; jeder macht, wie er will
  • Zu rigide
  • Disziplin und mangelndes Vertrauen in die Methode
  • Meilenstein-orientierter Prozess

Worin liegen die Vorteile der eingesetzten Methode?

Wer eine agile Methode einsetzt, sieht durchaus Vorteile in deren Einsatz:

  • Kundenorientierung
  • Höhere Transparenz
  • Gewisse Mitarbeiter sind zufrieden
  • Grössere Partizipation und Engagement der Mitarbeiter
  • Tempo, Umgang mit Änderungen während des Projekts
  • Reduzierung des Risikos

Und die Nachteile?

Aber auch Nachteile sind erkennbar:

  • Kanban alleine hilft noch nicht
  • Team richtet sich an wenigen Mitarbeitern aus
  • Nicht die gesamte Unternehmung arbeitet nach agilen Prinzipien und deshalb treten immer wieder Konflikte auf
  • Es verlockt zu mehr Disziplinlosigkeit

Fazit

Scrum und Kanban sind die Spitzenreiter unter den eingesetzten Methoden. Grösstenteils adaptieren die Unternehmen die eingesetzten Methoden jedoch für ihre Bedürfnisse. Dies mag an vielen Orten stimmig sein und funktionieren. Wenn die Gründe eines nicht konsequenten Einsatzes jedoch darin liegen, dass die Mitarbeitenden nicht überzeugt sind von meiner Methode oder diese zu wenig kennen, sollte man sich über eine Schulung Gedanken machen. Insbesondere in der Zusammenarbeit von einzelnen Mitarbeitenden oder gar Teams dürften sich flächendeckende Methodenkenntnisse auszahlen.

Agile Trainings

Mit der digitalen Transformation ändert sich insgesamt die Art und Weise, wie Projekte in Unternehmen bearbeitet werden. Von starren Prozessen gelangen wir mit Hilfe von agilen Methoden wie Scrum, Holacracy etc. immer mehr zu Organisationsformen, in der sich Teams selbst organisieren und dynamisch funktionieren.

Mit der digitalen Transformation ändert sich insgesamt die Art und Weise, wie Projekte in Unternehmen bearbeitet werden. Von starren Prozessen gelangen wir mit Hilfe von agilen Methoden wie Scrum, Holacracy etc. immer mehr zu Organisationsformen, in der sich Teams selbst organisieren und dynamisch funktionieren.


Über den Autor

Christine Mäder

Christine Mäder verfügt über einen Bachelor of Arts ZFH in Übersetzen der ZHAW und einen Master of Advanced Studies in Marketing Management der Uni Basel. Nach der Ausbildung zur Buchhändlerin stiess sie 2008 während dem Übersetzerstudium zu Digicomp und sorgte als Lektorin für den sprachlichen Durchblick. Nach einem Abstecher in den Sprachdienst eines Schweizer Konzerns, unterstützte sie bei Digicomp das Marketing-Communications-Team in sämtlichen Bereichen.