Kostenlose Alternativen zu WhatsApp

Autor Katrin Lot
Datum 21.11.2016
Lesezeit 3 Minuten

“Wieso bist Du denn nicht auf WhatsApp?“ Was mein Freundeskreis längst akzeptiert hat, ist für die Flüchtlinge, die ich ehrenamtlich unterstütze, unerklärlich. Und währendem sich meine Freunde teilweise unter Protest (“Du bist die einzige, der ich noch SMS schicken muss“)  gnädigerweise noch per SMS mit mir austauschen, ernte ich verhaltenen Schweigen, wenn ich einen der Asylsuchenden um ein SMS bitte.

Ihnen einen Vortrag über die Probleme der Nachrichten-App betreffend Datenschutz und Datensicherheit zu geben, ist sinnlos. Sie haben weitaus grössere Probleme als den Schutz ihrer persönlichen Benutzerdaten.

Gerade als ich meinen stoischen Widerstand gegen WhatsApp aufgeben will, damit die Kommunikation mit den Asylsuchenden besser klappt, wird dieser vom Blogger Reda El Arbi in seiner Kolumne für die Swisscom mit „Hackst bei Dir, Zuckerberg?“ neu befeuert. El Arbi empört sich zu Recht darüber, dass sich WhatsApp mit der im August 2016 aktualisierten Datenschutzerklärung Zutritt in das berufliche, politische und private Beziehungsnetz seiner Benutzer/innen verschafft. Denn die Tochtergesellschaft von Facebook erhält dadurch neu nicht nur Zugriff auf deren Kontakte sondern auch auf ihre Übertragungsdaten. Und mag WhatsApp seinen Benutzer/innen auch die Möglichkeit anbieten, die entsprechende Kontaktsynchronisation zu deaktivieren, so bleibt es dennoch fraglich, ob der Messenger tatsächlich keine Kontakte an Facebook übermittelt.

Ich sehe mich folglich nach Alternativen zu WhatsApp um und stosse dabei auf Viber und Telegram Messenger. Beide Instant-Messaging Dienste sind ebenfalls kostenlos und können auf Smartphones, Tablets und PCs benutzt werden. Ein Vergleich der drei Anbieter hinsichtlich Datensicherheit ergibt folgendes Bild:

Die kostenlosen Alternativen zu WhatsApp stellen folglich keine wirklichen Alternativen dar. Offensichtlich ist Datensicherheit  nicht gratis zu haben. So wird dann auch vielerorts die kostenpflichtige Threema-App aus der Schweiz empfohlen, deren Dienst sich aufgrund der Art und Weise der Verschlüsselung anbietet. Für einmalig drei Schweizer Franken kann man ohne Datenspur chatten, registrieren tut man sich über eine zufallsgenerierte Threema ID. Was in meinem konkreten Fall den Zweck leider nicht erfüllt, klingt nach einer tollen – wenn auch nicht kostenlosen – Alternative zu WhatsApp.


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Katrin Lot