Welche Social Media-Plattform passt zu mir?

Social Media ist sehr präsent und im Businessbereich aus keiner Marketingstrategie mehr weg zu denken. Aber gerade als kleines Unternehmen gilt es, sich sinnvollerweise für zwei bis maximal drei Plattformen zu entscheiden. Hier eine Hilfestellung zum Entscheidungsprozess.

Autor Michèle Meissner
Datum 20.09.2016
Lesezeit 7 Minuten

Egal ob wir als Privatperson oder im Zusammenhang mit unserer Firma über Social Media nachdenken, das Thema ist sehr präsent und im Businessbereich aus keiner Marketingstrategie mehr weg zu denken. Aber gerade als kleines Unternehmen ist es unmöglich, alle Plattformen zu bedienen, ohne sich auf diesen zu verlieren und Ressourcen zu vernichten. Sinnvollerweise entscheiden wir uns für zwei bis maximal drei Plattformen.

Die ersten Fragen

Auch wenn Ihnen bereits verschiedene Plattformen für Ihre Auftritte vorschweben, überlegen Sie sich vor dem Start und der Bespielung dieser, wie viel Zeit Sie investieren können und welchen Fokus Sie legen möchten:

Wo

Wählen Sie weniger Plattformen aus, bedienen diese dafür aber richtig.

Wie

Investieren Sie mehr Zeit in die Generierung wertvoller Inhalte, als für die Verwaltung vieler Plattformen.

Warum

Je besser Ihre Inhalte ankommen, desto höhere ist die Beachtung und Akzeptanz in Ihrer Zielgruppe.

Wie oft

Erstellen und veröffentlichen Sie Inhalte regelmässig und oft auf den gleichen Plattformen, um Relevanz in dieser aufzubauen.

Grundsatzfragen

Die Wahl der richtigen Plattform wird Ihnen leicht fallen, wenn Sie Ihre Grundsatzfragen beantworten und sich an diesen orientieren können:

  • Wer ist meine Zielgruppe?
    Beschreiben Sie diese im Detail und definieren Sie eine konkrete Zielperson (Persona), mit welcher Sie in Dialog treten möchten.
  • Auf welchen Plattformen ist meine Zielgruppe unterwegs?
    Stellen Sie Eigenrecherchen an und analysieren und orientieren Sie sich an bereits vorgenommener Recherchen.
  • Auf welchen Plattformen sind meine Mitbewerber präsent?
    Wo treffen Sie auf diese und wie präsentieren sie sich. Wie werden diese von der Zielgruppe wahr genommen?

Die wichtigsten Plattformen – ein Kurzüberblick

Facebook

Facebook ist mit 3,76 Millionen aktiven Nutzern in der Schweiz nach wie vor die populärste Social Media Plattform (Stand Juni 2016). Das sind rund 51% aller Schweizer mit Internetzugang. (Quelle: bernetblog.ch/equipe.agency).

Veröffentlichen Sie emotionale Geschichten und interessanter News aus Ihrem Umfeld. Veröffentlichen Sie aussagekräftige Kurzsätze, ansprechende Bilder, Grafiken und Illustrationen. Inhalte können zu Beginn beispielsweise Ihre Firmengeschichte sein, oder wie nutzen Kunden Ihre Produkte/Angebote, was gibt es für News, etc. Nutzen Sie die Möglichkeit auf andere Kanäle zu verlinken, wenn Sie bereits einen Blog oder eine Website führen.

Twitter

Die 140-Zeichen-Limite für Nachrichten wurde endlich aufgehoben und es können nun auch längere Texte, sowie Fotos und Videos veröffentlicht werden. Rund 700’000 Schweizer besitzen Twitterkonten, 250’000 User sind täglich aktiv (Quelle: Net-Metrix-Studie). Die User in der Schweiz sind eher über 35 Jahre alt und gebildet; eine anspruchsvolle Zielgruppe.

Twitter ist eine tolle Business-Plattform zur Veröffentlichung von News oder zum anteasern längerer Inhalten. Ziel ist, dass die Follower die Inhalt mögen und diese weiterverbreiten (re-tweet). Das heisst, je interessanter die Inhalte sind, desto schneller baut sich die Followerzahl auf; und unsere Nachrichten verbreiten sich exponentiell. Zu beachten ist, dass Twitter ale Tweets durchlässt (keine Auswahl wie durch Facebook) und diese in der Timeline somit zügig „absacken“. Für gute Sichtbarkeit müssen Sie die Frequenz also entsprechend hoch halten, um von ihren Followern überhaupt gesehen zu werden. Oder schärfer formuliert; Ihre Follower sehen Ihre Tweets eigentlich nur wenn sie online sind (Echtzeitkommunikation).

LinkedIn

Die nächste grosse Konkurrenz zu Twitter ist LinkedIn mit Fokus auf zwei verschiedene Gruppen. Personen, welche ihr professionelles Netzwerk erweitern möchten und Firmen, die sich verbinden wollen, um Kunden und Partner zu generieren. Für Sie ist LinkedIn wichtig wenn Sie:

  • Ihr professionelles Netzwerk ausweiten möchten
  • aktiv an einem Netzwerk teilnehmen wollen
  • Inhalte zur Verfügung stellen können, welche Sie als Experte in Ihrem Gebiet ausweisen
  • nach Kandidaten für freie Jobs Ausschau halte

Veröffentlichen Sie auf LinkeIn unbedingt Inhalte, die Sie als Experte in Ihrem Gebiet ausweisen und beteiligen Sie sich an laufenden Diskussionen. Vergrössern Sie Ihr Netzwerk mit allen Kontakten, die für Sie interessant sein könnten

Pinterest

Pinterest ist die Plattform für visuelle Veröffentlichungen und, aus unbekannten Gründen, mehrheitlich von weiblichen Nutzern frequentiert. Pinterest ist eher verkaufsorientiert als andere Plattformen und bietet enormes Marketingpotenzial. (Auf Facebook und Twitter geht es viel mehr um den Beziehungsaufbau und Ausbau.) Kreieren Sie für diese Plattform bestmögliche und kreative Bilder und verschlagworten Sie diese für die Suchmaschinen optimiert. Damit Ihre Kunden Sie mittels Keywordsuche finden können, ist die Integration relevanter Keywords in Ihren Posts entscheidend.

Instagram

Eine weitere visuelle Plattform. Die Veröffentlichung von Bildern zielt hier jedoch weniger auf Verkäufe ab sondern dient viel mehr der Unterhaltung und Inspiration. Ihr Ziel ist die Konversation mit Ihrer Zielgruppe, das Teilen der Inhalte, damit Ihr Brand verbreitet wird und nicht Präsentation Ihrer Produkte und/oder Angebote. Auf Instagram zeigen Sie Ihre persönliche Seite. Finden Sie kreative Wege, sich mit Ihrer Zielgruppe zu verbinden. Die grösste Schwierigkeit ist sich gegen die vielen Veröffentlichungen behauten zu können. Füllen Sie Ihre Posts mit sinnvollen Hashtags, damit Sie auf Instagram auch gefunden werden.

YouTube

Videos haben ebenfalls ein enormes Potenzial und bereits viele Nutzer schauen gerne ein Video an als dass sie einen Text lesen; vor allem jüngere User. Nutzer von YouTube suchen nach Videos, welche mit spezifischen Produkten oder Angeboten in Verbindung stehen gleich direkt auf diesem Kanal. Achten Sie also auch hier unbedingt darauf, dass Sie korrekte Keywords setzen. Nutzen Sie Videos zum Beispiel für die Erklärung Ihrer Angebote oder zur Demonstration zur Nutzung Ihrer Produkte. Ihre Filme auf Youtoube lassen sich auch hervorragend in Ihre eigene Website oder in jeden anderen Social Media Kanal einbauen.

Fazit

Wenn Sie sich das erste Mal mit den vielen Möglichkeiten von Social Media auseinander setzen, werden Sie ziemlich sicher begeistert sein. Atmen Sie durch und bleiben Sie realistisch; Sie können nicht alle Plattformen bedienen, ausser Sie haben entsprechende Ressourcen. Suchen Sie sich also die zwei aus, auf welchen Sie Ihrer Zielgruppe am ehesten antreffen und Sie mit ihnen kommunizieren können. So oder so werden Sie mit der richtigen Betreuung zu Beginn mehr als genug ausgelastet sein und Sie können später jederzeit weitere Plattformen dazu nehmen.


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Michèle Meissner