Videos für Social Media – einfacher als gedacht

Autor Teilnehmer_in - Nadine Leyser
Datum 02.04.2016
Lesezeit 4 Minuten

Schon einmal hatte ich den Lehrgang zum Social Media Community Manager machen wollen, doch damals kam mir eine neue Stelle in die Quere und schon war keine Zeit mehr dafür. Nun hatte ich einen neuen Anlauf genommen. Das Programm war vielversprechend, und wie das so ist, gibt es Module, auf die man sich besonders freut und andere, die einen weniger interessieren.

Hands-on Video“ war, ehrlich gesagt, ein Modul bei dem ich dachte „Naja, wann macht man schon Filme. Alles viel zu kompliziert und aufwändig; und ausserdem braucht man ein grosses Budget…“. Dann dachte ich noch mit Grauen daran, mich filmen zu lassen und selber anschauen zu müssen, denn praktische Übungsbeispiele lagen nahe. Es gibt nichts Schlimmeres für einen Introvertierten.

Hingegangen bin ich an dem Abend trotzdem. Und das war gut so, denn ich lag völlig falsch. Nicht mit allem. Filmen mussten wir uns gegenseitig wirklich und ich fand es genauso furchtbar wie befürchtet. Aber ansonsten war ich sehr positiv überrascht.

Ich dachte immer, Videos zu drehen, denen man den Laien nicht ansieht, ist ohne gute Ausrüstung nicht möglich. Stimmt nicht. Es braucht nicht viel. Ein Smartphone ist als Kamera völlig ausreichend, und das hat mittlerweile (fast) jeder. Zusätzlich werden noch ein Stativ und ein Mikrophon benötigt. Und schon kann es losgehen.

„Und die Beleuchtung?“ werden Sie sagen. Nun, es gibt die ideale 3-Punkt-Beleuchtung mit Key-Light (das hellste Licht im Raum), Fill-Light (von der Seite und schwächer) und Back-Light (hinten). Aber man kann auch mit vorhandenem Licht sehr gute Ergebnisse bekommen. Sogar an Winterabenden in den mittelmässig beleuchteten Fluren des Seminarorts.

Beim Interview sollte der Hintergrund hinter dem Gesicht möglichst dunkel sein und der Interviewpartner sollte nicht direkt unter der Lampe stehen, denn das führt zu komischen Schatten. Achtung bei Brillenträgern, stellen Sie den Interviewpartner so ins Licht, dass es keine Reflexionen in den Brillengläsern gibt.

Man wähle einen ruhigen Hintergrund, achte bei der Positionierung des Kopfes auf den goldenen Schnitt und nehme den Kopf des Interviewpartners nicht in die Mitte des Bildes, sondern an die Seite. Das Mikrophon sollte ca. 10 cm unter das Kinn des Redenden gehalten werden damit die Tonqualität stimmt. Und dann ist noch zu beachten, dass man auf Augenhöhe filmt. Filmt man von unten, aus der so genannten Froschperspektive, so strahlt der Interviewpartner Macht und Kraft aus. Eine bevorzugte Perspektive von Gaddafi übrigens. Kim Jong Un findet das auch ganz toll. Aber für alle anderen Interviewpartner sollte man auf Augenhöhe filmen. Und auch der Interviewer sollte auf Augenhöhe stehen, sonst schaut der Interviewpartner zum Beantworten der Fragen nach oben bzw. unten. Also kleine Interviewer strecken sich oder steigen auf einen Stuhl.

Und wenn man das alles beachtet, bekommt ganz manierliche Filme, die sich durchaus sehen lassen können. Und ich muss sagen, das hätte ich nicht erwartet.

Danke Judith Steiner! „Hands-on Video“ war eines der Module, das mich am meisten überrascht hat.


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Teilnehmer_in - Nadine Leyser