Ein Blick in die «Tipps & Tricks»-Kiste von Linux
In diesem Beitrag gibts ein paar nette, praktische Tipps und Tricks in Sachen Filesysteme, Geschwindigkeit und mehr …
In diesem Beitrag gibts ein paar nette, praktische Tipps und Tricks in Sachen Filesysteme, Geschwindigkeit und mehr …
LS
Mit find und Optionen können mehr oder weniger einfach Dateien des letzten Tages, der letzten Woche, aber auch der letzten Stunde gefunden werden. Oft ist dies etwas übers Ziel hinausgeschossen. Manchmal möchte man einfach rasch die neuen Dateien von heute auf dem Bildschirm haben. Ein ls mit grep: simpel, aber praktisch. Am besten als alias lsnew oder so zu verwenden.
ls -al --time-style=+%D | grep `date +%D`
FS
Öfters stolpert man über einen USB-Stick, der sich nicht demontieren lässt. Aber wer oder was steckt dahinter?
umount: /mnt/usb: target is busy
Prozesse des gemounteten Filesystems kann man mit «list open files», kurz lsof, anzeigen lassen.
lsof +D /mnt/usb/
Und wenn wir schon dabei sind. Kürzlich bin ich über folgendes gestolpert: Mit ”lsof” lassen sich auch offene TCP/UDP-Verbindungen anzeigen auf alles, was wir am Horchen sind via TCP:
lsof -iTCP -sTCP:LISTEN
Kopieren übers Netz ohne «Daemons»
Mit scp, sftp oder auch direkt ssh mit | und tar oder auch mit vielen anderen lassen sich Daten kopieren. Mit nc, «net-cat», aber auch eine praktische, aber oft vergessene Methode:
horchen auf den eintreffenden Stream
nc -l -p 1234 | tar xvf -
Daten verschicken
tar cf - /einverzeichnis | nc -w 3 remotehost 1234
Verschönern kann man die Zeile nun noch mit einem Verschlüsselungstool (z.B. openssl), dann kann auch nicht mitgelesen werden – und/oder bzip2 zum Komprimieren.
Dateien ganz sicher «wegmachen»
Habt ihr gewusst, dass mit rm eine Datei gelöscht wird, aber doch nicht so richtig? D.h., die Blöcke befinden sich noch auf der Platte und können wiederhergestellt werden. Das Tool shred kann verwendet werden, um ganze Partitionen oder Platten «sicher» zu löschen. Es kann aber auch verwendet werden, um einzelne Dateien zu löschen.
Die Datei wird 25-mal mit Zufallsdaten überschrieben, schliesslich mit Nullen (-z) und am Schluss gelöscht (-u).
shred -z -u datei
Da Shred u.a. dafür gedacht ist, Partitionen richtig zu löschen, möchte man i.d.R. nicht, dass das Device-File gelöscht wird (-u), hier aber schon.
Ram-Disk: schnellllll
Mal ganz schnell ein ganz schneller Speicher benötigt?
mkfs -t ext4 -q /dev/ram1 64000
mkdir -p /mnt/schnelll
mount /dev/ram1 /mnt/schnelll
Oder mit Tempfs (anderes Filesystem)
mkdir /mnt/schnelll2
mount none -t tmpfs -o size=128M /mnt/schnelll2
Ram ist irgendwo etwa 1’000’000-mal schneller als eine Festplatte. Wenn man also schnell etwas Schnelles braucht, ist dies eine super Sache!
Mehrfach Abgelegtes finden
Das Tool fslint-gui ist, wie der Name schon sagt, ein grafisches Tool, um gleiche Dateien in einem Ordner zu finden. Analog dazu gibt es auch das Commandline-Tool: fdupes. Letzteres ist aber nicht so schnell, fslint bietet jedoch auch Commandline-Tools an, die unter /usr/share/fslint/fslint zu finden sind (unter der Manpage von fslint-gui beschrieben):
findup - findet identische Dateien
finded - findet leere Verzeichnisse
findid - findet Dateien mit nicht existierenden UIDs
Was man da alles an doppeltem Zeugs auf Fileservern findet … Filesysteme können da helfen, «Block-Deduplication», btrfs, lessfs oder aber auch zfs können sowas. Zumindest die Datei liegt dann aber trotzdem mehrfach rum …
Swappiness
Wenn man viel Memory hat, kann es durchaus sein, dass Linux trotzdem zu swappen beginnt, obwohl es noch nicht wirklich nötig wäre. Es ist möglich, die «Swappiness», wann wie geswappt wird, zu ändern.
Standardwert ist 60.
vm.swappiness = 0
Es wird nur geswappt, wenn kein Memory vorhanden ist.
vm.swappiness = 1
Kernel-Version 3.5 und mehr, aber auch 2.6.32 und mehr, Minimum an Swap-Verwendung, ohne ganz abzustellen.
vm.swappiness = 10
Wird empfohlen, wenn viel Memory vorhanden ist, um die Performance zu steigern.
vm.swappiness = 60
Standardwert
vm.swappiness = 100
Der Kernel wird stark zu swappen beginnen.
Mit
sysctl -w vm.swappiness=10
kann der Wert verändert werden. Um dies auch nach einem Reboot wieder zu haben, sollte die Datei ”/etc/sysctl.conf” angepasst werden.
Hats was gebracht?
Hoffe doch, dass für alle was darunter war, das euch bei der täglichen Arbeit hilft. Mehr davon gibts an unseren Opentuesdays und natürlich in den Linux-Kursen.
Viel Spass!