Wissenswertes aus den Short Cuts

Autor Administrator
Datum 03.01.2014
Lesezeit 7 Minuten

Beim letzten #somexbeer in diesem Jahr ging es nicht nur um Bierbrauen und Networking, sondern im Rahmen von Short Cuts auch um Wissenswertes zu verschiedenen Plattformen und Instrumenten im Social Web.

Themenpuls.ch misst Puls im Social Web

Am 4. November wurde Themenpuls.ch gemeinsam von Farner Consulting AG und Kuble AG nach einer viermonatigen Entwicklungszeit gelauncht. In einem der Short Cuts beim #somexbeer stellte Daniel Jörg (Digital Strategist und Mitglied der Geschäftsleitung bei Farner) nicht nur die Funktionen der Ranking-Plattform vor, sondern er erklärte auch, welche Gedanken dahinter stecken: Themenpuls.ch zeigt, welche Artikel der grössten Schweizer News-Plattformen, gemessen an Shares, Likes, Tweets und Kommentaren, die Schweiz am meisten bewegen. Dabei wird auch die These hinterfragt nach der veröffentlichte Meinung auch gleich öffentliche Meinung sei. 

Themenpuls.ch erfasst die veröffentlichten Artikel von bislang 27 Schweizer News-Plattformen und erstellt Rankings, die nach Themen und Ressorts spezifiziert werden können. Mehr zur Methodik erfährt man auf der Website.

Auch in Deutschland und in den USA gibt es bereits ähnliche Services. Im Unterschied zu diesen bewirken die manuelle Codierung der Artikel und die weiterführenden Links und Twitter Widgets in den einzelnen Artikeln einen konkreten Mehrwert für die Users. Es ist also nicht immer sinnvoll solche Aufwände zu automatisieren, betonte Daniel Jörg, und wenn, dann müsse man sich überlegen, was man mit den gesammelten Daten macht. Diesbezüglich bietet Themenpuls.ch bereits einen Wochenrückblick, der die Top-Artikel auflistet und weitere spannende Beobachtungen mit den Users teilt.

Kuratieren und Integrieren mit Storify und Livefyre

Storify ist ein beliebtes Kurationstool um Inhalte aus dem Social Web schön und funktional darzustellen. Dahinter steckt der Gedanke, dass nicht immer eigene Inhalte produziert werden müssen um spannende Geschichten zu erzählen, sondern mit bestehenden Inhalten neue Kontexte geschaffen werden können, erzählte Christoph Hess (Content & Community Strategist bei Kuble) im Rahmen seines Short Cuts. Auch wir nutzen Storify beispielsweise um Wissenswertes aus den Modulen unserer Lehrgänge zu sammeln und mit der Community zu teilen. Mithilfe des Embed Codes können diese Stories auch an anderen Orten wie beispielsweise in Blogposts eingebettet werden.

Livefyre bietet dagegen eine Reihe verschiedener Produkte, mit denen Inhalte aus dem Social Web kuratiert, kommentiert und verbloggt werden können. Mit Community Comments beispielsweise kann man Konversationen über Inhalte von Websites und Blogs, welche ausserhalb dieser Umgebungen stattfinden, in Echtzeit wieder integrieren und grosse Kunden wie die News-Plattform Mashable (im Bild zu sehen) nutzen den Dienst erfolgreich. Mit Livefyre können Websites und Blogs zu Social Hubs erweitert werden, in denen die Users interagieren und aktuelle Inhalte konsumieren können, erklärte Christoph Hess.

Im September 2013 wurde bekannt, dass Storify von Livefyre übernommen wird und dessen Produkt künftig seinen Kunden zur Verfügung stellt. Bislang sei jedoch noch nicht klar, inwiefern Livefyre von Storify profitieren wird – eine Möglichkeit sieht Christoph Hess für das Live Bloggen: Livefyre bietet bereits ein Produkt an und mit den Möglichkeiten, die Storify bietet, könne dieses erweitert werden. Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Services ist, dass bei Storify das manuelle Kuratieren im Vordergrund steht, wohingegen bei Livefyre vieles automatisiert wird – die Verbindung aus beiden Strategien dürfte für die Users künftig eine Herausforderung sein.

Workflows abbilden mit Podio und Podio Apps

Eine wichtige Grundlage von Community Management ist die Content Production. Es geht darum Inhalte zu produzieren, die für bestimmte Zielgruppen einen Mehrwert haben und über die man sich beispielsweise als Experte im Social Web etablieren kann. Um solche Inhalte zu produzieren braucht es nicht nur Ideen, sondern auch bestimmte Arbeitsbedingungen: Teammitglieder müssen sich organisieren, Inhalte werden evaluiert, Informationen und Dateien ausgetauscht und Pläne erstellt.

Oft reichen Redaktionspläne, wie man sie mit Excel oder auf Google Docs erstellt, dann nicht mehr aus, weil sie den Workflow nicht vollumfänglich abbilden können, habe ich im Rahmen meines eigenen Short Cuts argumentiert. Hier bietet Podio, eine Plattform für kollaboratives Arbeiten, deutlich mehr Flexibilität, weil man mit den Apps Arbeitsprozesse nach den eigenen Bedürfnissen gestalten kann.

Mithilfe der Podio App Content & Community Planung können Themen und Inhalte für verschiedene Kommunikationskanäle geplant und produziert werden. Ein wichtiger Unterschied zu Excel und Google Docs besteht darin, dass mithilfe der App für die unterschiedlichen Verantwortungsbereiche wie Themenfreigabe, Produktion, Qualitätskontrolle oder Publikation jeweils Termine festgelegt und auf mehrere Teammitglieder verteilt werden können. Auch die Kommunikation über solche Planungsprozesse kann innerhalb der App stattfinden – Emails werden dadurch überflüssig. Die einzelnen Funktionen der Podio App habe ich in diesem Blogpost beschrieben.

Apps verbinden und effizienter nutzen

Im vierten Short Cut demonstrierte Gustavo Salami (CEO von Kuble) anhand von Beispielen, wie man sich Apps zunutze macht um effizienter zu arbeiten. Viele dieser Apps nutzen die APIs von anderen Services oder Plattformen wie beispielsweise Salesforce, Podio oder Eventbrite und führen einfache Handlungen automatisiert aus. So spare man viel Zeit und Aufwand, was die meist niedrigen Kosten für die Benutzung der Apps rechtfertige, sagte Gustavo Salami.

Ein Beispiel für eine App, die sich die Schnittstellen anderer Plattformen zunutze macht, ist IFTTT (steht für: If this than that). Damit erstellt man sogenannte Recipes, die sowohl Trigger – also auslösende Handlungen oder Ereignisse – als auch Aktionen enthalten. Im Bild sieht man ein Beispiel für ein Recipe: Als Trigger dient Storify. Wird eine neue Story veröffentlicht, dann wird vom eigenen Twitter-Profil aus ein Tweet versendet, der den Titel, die URL und das Publikationsdatum enthält. Da es bereits sehr viele Recipes von anderen IFTTT Users gibt, kann man auch diese nutzen anstatt eigene zu schreiben.

Ein anderes Beispiel, das nach dem gleichen Prinzip wie IFTTT funktioniert, ist Zapier. Die Nutzung ist kostenpflichtig, aber es lohnt sich: So zum Beispiel für die Buchhaltung um Ereignisse auf Harvest, ein Tool für Offerten und Zeiterfassung, mit einem Buchhaltungstool verbinden. Auch für die Kontaktverwaltung zwecks Newsletterversand ist Zapier nützlich – immer wenn neue Kontakte in Google Contacts oder LinkedIn hinzugefügt werden, können diese automatisch auch bei Mailchimp eingetragen werden. Um Apps auf diese Weise zu verbinden brauche es nur wenig technisches Verständnis, sagte Gustavo Salami.


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