Gut organisiert twittern

Schnell ein Twitter-Konto eingerichtet, einige Follower angelockt und noch mehr Leute gefunden, denen man selber folgt. Und schon überschlagen sich die Meldungen in der Timeline. Einen Überblick über alle Tweets in dieser Liste zu behalten, ist schier unmöglich. Interessante Nachrichten drohen unterzugehen. Dieser Tipp zeigt Ihnen, wie Sie im Kurznachrichtendienst die Spreu vom Weizen trennen und für Sie interessante Beiträge im Blick behalten können.

Autor Christine Mäder
Datum 13.02.2013
Lesezeit 6 Minuten

Schnell hat man sein Twitter-Konto eingerichtet, einige Follower angelockt und noch mehr Leute gefunden, denen man selber folgt. Und schon überschlagen sich die Meldungen in der Timeline. Es ist unmöglich, diese Liste, in der alle Tweets (Beiträge) angezeigt werden, zu überblicken. Interessante Nachrichten drohen unterzugehen. Dieser Tipp befasst sich damit, wie Sie im Kurznachrichtendienst die Spreu vom Weizen trennen und für Sie interessante Beiträge im Blick behalten können.

Hashtags (#), die nützlichen Schlagworte

Gerade weil Sie sich auf Twitter kurz halten müssen (140 Zeichen kurz, um genau zu sein), sind Stichworte praktisch, um eine Nachricht einzuordnen. Eine Meldung im Stil von «Pulver gut, Piste super, Hotel in #davos auch.» zeugt nicht nur von ihren Skiferien. Übers Stichwort, das mit der Raute (#) zum Hashtag wird, finden Twitterer schnell Meldungen zu Davos – beispielsweise, um die eigenen Skiferien zu planen. Sie sollten sich allerdings auf ein bis zwei Hashtags pro Beitrag beschränken.

Hashtags und RT
Ein (anonymisiertes) Beispiel eines Retweets mit (zu vielen) Hashtags.

 

Umgekehrt finden Sie anhand der anklickbaren Hashtags thematische Beiträge. Ein Klick erzeugt eine gefilterte Liste von Beiträgen mit der entsprechenden Kennzeichnung, und zwar auch von Twitterern, denen Sie selber nicht folgen. Dadurch finden Sie nicht nur interessante Tweets, sondern auch interessante Leute – davon lebt Twitter schliesslich. Umgekehrt stossen via Hashtag auch andere Personen auf Sie, und Sie können ihre Follower-Basis vergrössern.

Natürlich könnten Sie in diesem Beispiel Tweets einfach nach «Davos» durchsuchen. Hashtags sind aber oft Abkürzungen oder Kunstworte, die Sie mit einer regulären Stichwortsuche kaum finden. Hier führen stattdessen Hashtags zum Ziel. Wenn Sie Twitterer im realen Leben treffen möchten, so suchen Sie doch einfach mal nach Hashtags wie #tweetup oder #twitterbier.

Im Gespräch bleiben

Trotz der Kürze der Mitteilungen lässt sich auf Twitter hervorragend diskutieren. Sei es, dass Sie auf andere Tweets antworten oder Mitteilungen von anderen weiterverbreiten – retweeten nennt sich das.

Wenn Sie auf eine Nachricht antworten, beginnt ihre Replik mit dem Benutzernamen (@benutzername) des Empfängers. Diese Antwort ist für andere nur sichtbar, wenn diese sowohl Ihnen als auch dem Empfänger Ihres Tweets folgen. Um die Nachricht für alle Follower sichtbar zu machen, können Sie sich mit einem kleinen Trick behelfen. Setzen Sie einen Punkt (.) an den Anfang: «. @benutzername…». Damit erhöhen Sie die Sichtbarkeit Ihres Tweets. Allerdings erkennt Twitter Ihren Beitrag nicht mehr als Antwort, und Sie können den Gesprächsfaden nicht mehr anzeigen über den Link «Gespräch einblenden».

Wenn Ihnen ein Tweet einer anderen Person besonders gut gefällt, können Sie ihn retweeten. Wenn Sie hierzu den «Retweeten»-Link nutzen, erscheint die Originalmitteilung in Ihrer Timeline, mit einem Vermerk unterhalb des Beitrags («Retweetet von…»). Aber vielleicht möchten Sie noch Ihren Senf dazugeben und den Tweet kommentieren? Einige Twitter-Applikationen bieten dazu die Möglichkeit zu «zitieren». Wenn Sie beispielsweise über die Twitter-App für Android oder iPhone twittern, erhalten Sie nach einem Klick auf «Retweeten» die Auswahl «Retweeten» und «Zitieren».Wenn Sie über die Twitter-Website twittern, markieren Sie für einen kommentierten Retweet die gesamte Mitteilung, kopieren sie in die Zwischenablage und wählen «Antworten». In die Antwort fügen Sie nun den Originaltext ein mitsamt dem Benutzernamen. Voran stellen Sie ein «RT» für «ReTweet» («RT @benutzername….»). Am Anfang des Tweets haben Sie nun – mehr oder weniger viel – Platz für Ihre eigene Bemerkung. Der einzige und verschmerzbare Nachteil dieser Form des Retweets ist, dass Twitter ihn nicht als solchen erkennt.

Ordnung dank Listen

Wenn Ihre Timeline überquillt, können Sie wichtige Follower in Listen zusammenfassen und sich nur die Tweets der aufgelisteten Personen anzeigen. Das sorgt für Übersicht im grossen Gezwitscher.

Um eine Liste anzulegen oder bestehende Listen zu verwalten, klicken Sie entweder auf den «Account»-Link oder wählen «Listen» aus dem «Zahnrad»-Menü in der oberen Menüleiste. Hier können Sie nun eine neue Liste anlegen oder auf bestehende zugreifen, indem Sie auf den Listennamen klicken.

Twitter Liste erstellen

Um jemanden zu einer Liste hinzuzufügen, klicken Sie bei einem Tweet auf den Benutzernamen, oder Sie rufen Ihre Follower-Einträge auf. In beiden Fällen klicken Sie auf das kleine «Portrait»-Symbol und wählen aus dem Aufklappmenu «Den Listen… hinzufügen oder von dort entfernen».

Listen können privat oder öffentlich sein. Letztere sind für andere Twitterer sichtbar, wenn sie Ihr Profil aufrufen. Wenn Sie eine öffentliche Liste aufrufen, finden Sie links oben bei den Informationen über die Liste den Button «Abonnieren». Klicken Sie diesen an, wird die Liste zu Ihren Listen hinzugefügt. Sie müssen übrigens Twitterer in einer Liste (abonniert oder selbst angelegt) nicht unbedingt folgen, um deren Tweets lesen zu können.

Eine «Gefahr» soll hier nicht verschwiegen werden: Wenn Sie so organisiert twittern, werden Sie viele interessante Beiträge entdecken und zwangsläufig mehr Zeit mit dem Kurznachrichtendienst verbringen!


Über den Autor

Christine Mäder

Christine Mäder verfügt über einen Bachelor of Arts ZFH in Übersetzen der ZHAW und einen Master of Advanced Studies in Marketing Management der Uni Basel. Nach der Ausbildung zur Buchhändlerin stiess sie 2008 während dem Übersetzerstudium zu Digicomp und sorgte als Lektorin für den sprachlichen Durchblick. Nach einem Abstecher in den Sprachdienst eines Schweizer Konzerns, unterstützte sie bei Digicomp das Marketing-Communications-Team in sämtlichen Bereichen.