IPv6 Traffic-Entwicklung und Weiterbildung

Autor Oliver Müller
Datum 07.01.2013
Lesezeit 4 Minuten

Der IPv6 Traffic hat sich gemäss eines Artikels des Swiss IPv6 Councils seit Juni 2012 verdoppelt. Swisscom beispielsweise begann vor etwa einem Jahr, Heimanwender gleichzeitig mit IPv4 und IPv6 ans Internet anzubinden. Dieses Verfahren kennt seit September 2012 auch die Deutsche Telekom. Französische Provider haben seit mehreren Jahren mit der sogenannten 6RD-Technologie dafür gesorgt, dass Frankreich mit etwa 4,7% in den vordersten Rängen des IPv6 Traffics liegt. Netzwerk-Dienstleister sollten sich jetzt über die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter Gedanken machen.

 

Weltweit liegt der IPv6 Traffic bei etwas über einem Prozent – Tendenz stark steigend. Seit Anfang 2012 hat sich der IPv6 Traffic laut einer von Google geführten Statistik nahezu verdreifacht:

Der Schweizer IPv6 Traffic beträgt momentan 1,2%. Die mehreren 10’000 Heimanwender, die von Swisscom bereits mit Dual-Stack (also IPv4 und IPv6 parallel) ausgerüstet worden sind, generieren jedoch 12% an IPv6 Traffic. Dies vor allem, weil häufig besuchte Websites wie Google, Facebook und Youtube über IPv6 angesprochen werden können. Nun hat Cablecom bekanntgegeben, dass das Unternehmen ebenfalls ab März 2013 die Home-User über Dual-Stack anbinden wird. Orange und Sunrise werden vermutlich ebenfalls bald nachziehen. Damit wird der Schweizer IPv6 Traffic schnell und steil ansteigen.

Die Auswirkungen auf die Weiterbildung

Am deutlichsten werden Netzwerk-Produkthersteller und -Dienstleister die Entwicklung des IPv6 Traffics zu spüren bekommen. Sollte ein Unternehmen jetzt neue Netzwerk-Hardware beschaffen, dürfte es in der Ausschreibung und Auswahl ein nicht unerhebliches Kriterium sein, ob das neue Equipment und vor allem der ausgewählte Partner «IPv6 ready» sind. Für das Equipment gibt es klare Anforderungen, die von RIPE definiert werden. Für die Kompetenz des künftigen Partners sprechen jedoch Erfahrung, Referenzen und Weiterbildung sowie Zertifizierungen der Mitarbeiter.

Für Unternehmen, die wesentlich davon abhängen, dass ihre Website gut gefunden wird, dürfte die Zeit auch bald reif sein, den eigenen Webserver auf Dual-Stack umzurüsten. Dabei kann man auf spezialisierte Unternehmen setzen oder in die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter investieren.

IPv6 – Weiterbildung und Zertifizierungen

Die Zertifizierungen, die vom IPv6 Forum herausgegeben werden, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Das Zertfizierungsangebot  wächst ständig und umfasst IPv6 Netzwerk Engineer, Ipv6 Security Engineer und IPv6 Trainer. Es kann in den Levels Gold und Silber abgelegt werden. Für den schnellen Überblick bietet Digicomp einen zweitägigen Hands-on-Kurs an. Dieser Kurs wird von zertifizierten Trainer wie Silvia Hagen, Präsidentin des Swiss IPv6 Councils, gehalten und ist vom IPv6 Forum als IPv6-Basiskurs zertifiziert. Er deckt jedoch nur einen Teil der Anforderungen für die Gold-Zertifizierung ab. Das Portfolio von Digicomp wird 2013 im Bereich IPv6 ausgebaut, um die Nachfrage nach Zertifierungsmöglichkeiten in diesem Bereich abzudecken.

Die Nachfrage nach dem zweitägigen Basiskurs hat im letzten Jahr massiv zugenommen. Die ausgeschriebenen Daten sind oft ausgebucht. Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Weiterbildung zu IPv6 zu sein scheint. Interessieren Sie sich für eine IPv6-Weiterbildung oder -Zertifizierung? Wir beraten Sie gerne. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.


Über den Autor

Oliver Müller

Seit Juni 2012 ist Oliver Müller für das Business Development bei Digicomp verantwortlich. Er führte in dieser Funktion die Geschäfte der Somexcloud seit dem Zusammenschluss mit Digicomp und verantwortete den Aufbau neuer Lehrgänge und Kurse in Digitalem Marketing und Social Selling. Als Scrum Master hat er für Digicomp das Framework auf Unternehmensweiterbildungen adaptiert und leitet nun agile Lernsprints in Firmen mit dem Ziel "Mastering Digital Change". Mit seiner eigenen Kommunikationsfirma «King Content GmbH» berät Unternehmen in der strategischen Verwendung von digitalem Content zur Leadgenerierung oder Marketing Automation. Privat verbringt er seine Zeit in den Bündner Bergen bei Skifahren, Tennisspielen und Wein trinken vor dem Kaminfeuer.