So hinterlassen Sie bei Präsentationen einen bleibenden Eindruck

Wie eine Präsentation beim Publikum ankommt, hängt in erster Linie von der Sprache und der Gestik des Referenten ab. Diese Kommunikationsformen entscheiden, wie stark sich die Zuhörer angesprochen fühlen – im wahrsten Sinne des Wortes. Unser neuste Tipp zeigt einige Rhetorikregeln auf, mit denen Sie beim Publikum einen positiven Eindruck hinterlassen.

Autor Toni Lumiella
Datum 29.11.2012
Lesezeit 5 Minuten

Wie eine Präsentation beim Publikum ankommt, hängt in erster Linie von der Sprache und der Gestik der Referentin oder des Referenten ab. Diese als Rhetorik bezeichneten Kommunikationsformen entscheiden, wie stark sich die Zuhörerinnen und Zuhörer angesprochen fühlen – im wahrsten Sinne des Wortes. Dieser Tipp zeigt einige Rhetorikregeln auf, mit denen Sie beim Publikum einen positiven Eindruck hinterlassen.

Aug’ in Aug’ mit dem Publikum

Die nonverbale Kommunikation – die Körpersprache – sagt oftmals mehr aus als die gesprochenen Worte. Bei einer Präsentation sollten Worte und Haltung übereinstimmen. Wenn Sie Ihrem Publikum etwas erklären oder verkaufen möchten, müssen Sie überzeugend und glaubwürdig auftreten. Das gelingt, wenn Sie einige elementare Grundregeln bewusst beachten:

  • Nehmen Sie Blickkontakt mit dem Publikum auf. Damit erreichen Sie Aufmerksamkeit und schaffen einen Bezug.
  • Stehen Sie nach Möglichkeit frei im Raum, in einer «neutralen» geraden Haltung und mit beiden Füssen auf dem Boden. Bauen Sie keine künstlichen Barrieren zwischen sich und dem Publikum auf, etwa in Form eines Pults.
  • Nutzen Sie den Raum: Gehen Sie auf das Publikum zu, um Nähe zu schaffen, oder zeigen Sie mit der Hand einen bestimmten Aspekt auf der gerade angezeigten Folie. Da das Publikum jeder Bewegung folgt, sollten diese immer auch einem Zweck dienen.
  • Halten Sie nichts in den Händen, das Sie nicht auch brauchen. Die Gefahr, dass Sie mit einem Kugelschreiber unbewusst zu spielen beginnen, ist zu gross, und dieses Spielen lenkt ab.
  • Die Hände gehören nicht in die Hosentaschen. Wenn Sie nicht wissen, wohin mit den «überflüssigen» Händen, lassen Sie die Arme locker auf der Seite herunterhängen.
  • Nutzen Sie Gesten, um Worte zu untermalen und damit deren Wirkung zu verstärken.

Wenn Sie sich unsicher fühlen, üben Sie vor dem Spiegel die Wirkung verschiedener Körperhaltungen. Sie werden unschwer feststellen, dass beispielsweise verschränkte Arme sehr abweisend wirken.

Eine Präsentation ist keine Vorlesung

Gesprochene Sprache unterscheidet sich vom gedruckten Wort. Niemand erwartet, dass Sie eine nobelpreiswürdige Rede aufs Parkett beziehungsweise den Büroboden legen. Wenn Sie aber den Blickkontakt mit dem Publikum aufrechterhalten wollen, müssen Sie so frei wie möglich sprechen. Falls Sie eine Gedankenstütze benötigen, können Sie sich mit Karteikärtchen behelfen, wie sie etwa auch Fernsehmoderatoren nutzen. Darauf halten Sie die wichtigsten Stichworte fest. Abhängig von Ihrer sprachlichen Gewandtheit notieren Sie sich den ausformulierten Anfangs- und Schlusssatz.
Die eleganteste Gedankenstütze besteht aus der Präsentation selber. Anhand der Stichworte können Sie sich von Folie zu Folie hangeln. Und auch die Sprache können Sie als vielseitiges Werkzeug einsetzen, um die Aufmerksamkeit des Publikums hochzuhalten:

  • Wechseln Sie einige wenige Male gezielt den Tonfall und die Lautstärke passend zum Inhalt. Damit sorgen Sie für Spannung in Ihrer Präsentation.
  • Sprechen Sie immer mit Blickkontakt zum Publikum.
  • Integrieren Sie die Stichworte der Folien in Ihre Rede. Damit vertonen Sie quasi Ihre Präsentation und steigern die Aufnahmefähigkeit des Publikums.
  • Passen Sie die Sprache der Zielgruppe an. Verwenden Sie nur Fachwörter, wenn Sie sicher sind, dass das Publikum diese auch versteht.
  • Das Hirn speichert neue Informationen, indem es diese an bestehende «Daten» anknüpft. Nutzen Sie deshalb Assoziationen, Beispiele und Vergleiche, aber auch Bilder auf den Folien. Gehen Sie inhaltlich aufs Publikum zu, indem Sie etwa Situationen schildern, in denen sich die Zuhörer wiedererkennen.

Wenn Sie die Präsentation vorgängig üben, können Sie allfällige Stolperfallen aufdecken sowie den Gesamtaufbau überprüfen und allenfalls verbessern. Eine gute Präsentation ist keine Zauberei, sondern das gelungene Zusammenspiel von strukturiertem Aufbau, durchdachten Folien und passender Rhetorik. Stimmt der Ausdruck, hinterlassen Sie beim Publikum den gewünschten Eindruck.


Über den Autor

Toni Lumiella

Toni Lumiella ist Eidg. Ausbilder FA, MOS Master 2016, Microsoft Certified Trainer und Inhaber der Firma Learning Partner. Seit über 20 Jahren ist er in der Erwachsenenbildung tätig. Er ist spezialisiert in den Hauptanwendungen der Office-Apps, Microsoft 365, Digital Workplace und auch in der Erstellung von Lernvideos, Kursunterlagen, Assessments und Blog-Beiträgen.